Bundesliga

Bunjaku: "Werden jeden Grashalm fressen"

Kaiserslautern: Kuntz will das "Wir-Gefühl"

Bunjaku: "Werden jeden Grashalm fressen"

Kennt sich in der Relegation aus: Albert Bunjaku war schon zweimal erfolgreich.

Kennt sich in der Relegation aus: Albert Bunjaku war schon zweimal erfolgreich. picture alliance

300000 Karten hätten sie in Lau­tern für die beiden Relegationsspie­le verkaufen können. Dass gerade mal 2970 FCK-Fans Tickets für das erste Endspiel erwerben konnten, kann die Vorfreude nur bedingt dämpfen. Trainer Franco Foda: "Ich spüre viel Euphorie im Umfeld."

Das war nicht immer so in dieser Saison, die nach dem Abstieg von vielen negativen Emotionen beglei­tet war und durch Formschwankun­gen der neuen Mannschaft zahl­reiche Wechselbäder der Gefühle bescherte. Jetzt ist das Happy End möglich. Dass trotz aller sportlichen Turbulenzen und sonstigen Stör­feuer die Relegation erreicht wurde und der Wiederaufstieg möglich ist, wertet Kuntz als Erfolg: "Der dritte Platz ist keine Selbstverständlich­keit angesichts der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen."

Es werden zwei spezielle Spiele, auch wegen der räumlichen Nähe der beiden Ver­eine und dem Duell zwischen Tra­dition und Emporkömmling.

Stefan Kuntz

Jetzt gilt es. Der 50-Jährige weiß, was auf dem Spiel steht, zumal ge­gen Hoffenheim: "Es werden zwei spezielle Spiele, auch wegen der räumlichen Nähe der beiden Ver­eine und dem Duell zwischen Tra­dition und Emporkömmling." Als Sieger der Relegation wäre der FCK wieder dort, wo er seinem Selbst­verständnis nach ohnehin hinge­hört: in der ersten Liga.

Lauterns "Zehn-Millionen-Spiel"

Dabei geht es um sehr viel Geld. Es ist ein "Zehn-Millionen-Spiel" für den FCK. Statt knapp zehn Mil­lionen Euro würden die "Roten Teufel" bei einem Aufstieg künftig gut 20 Millionen aus dem TV-Topf erhalten. Die Mitarbeiter auf der Geschäftsstelle dürften sich dann ebenfalls freuen über eine Gehalts­erhöhung zwischen zehn und 20 Prozent. Wird der Sprung zurück in die Bundesliga verpasst, sieht Kuntz für einen erneuten Anlauf zurück ins Oberhaus gute Perspek­tiven: "Der Klub ist wirtschaftlich wie strukturell gefestigt. Wir sind auf alle Eventualitäten vorbereitet."

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Zu einem zweiten Jahr 2.Liga soll es nicht kommen. Kapitän Albert Bunjaku ist felsenfest davon über­zeugt, dass sich die Mannschaft zer­reißen wird und weckt Erinnerun­gen an alte Pfälzer Tugenden: "Wir werden jeden Grashalm fressen, um unsere Chance zu nutzen. Jetzt muss jeder brennen." Der Torjäger kann Relegation. Mit Nürnberg war er zweimal erfolgreich. 2009 schaff­te er mit dem Club als Zweitligist gegen Cottbus den Aufstieg, 2010 blieb Nürnberg Erstligist gegen Augsburg – trotz eines verschosse­nen Elfmeters von Bunjaku.

Stürmerkollege Erwin Hoffer, zu Bundesligazeiten einst Doppeltor­schütze gegen die TSG (2:2), hat in Hoffenheim in dieser Saison sogar schon gewonnen: 4:0 mit Eintracht Frankfurt! Angst müssen die "Roten Teufel" also nicht haben. Franco Foda sieht seine Mannschaft bes­tens vorbereitet, kündigt eine offene Marschroute an: "Wir wollen selbst aktiv werden."

Uli Gerke

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