Bundesliga

Bundesliga: 193,6 Millionen für Vermittler

Personalaufwand bei knapp 1,7 Milliarden Euro

Bundesliga: 193,6 Millionen für Vermittler

In der Bundesliga rollt der Rubel weiter.

In der Bundesliga rollt der Rubel weiter. imago images

Laut den Finanzkennzahlen der DFL haben die 18 Klubs, die künftig in der Bundesliga starten, 193,6 Millionen Euro für Spielerberater ausgegeben in 2019/20. Bei Eintracht Frankfurt, Bayer Leverkusen, Borussia Mönchengladbach und dem VfB Stuttgart ist das Gesamtjahr 2020 der Maßstab, weil dieses Quartett nicht nach Saison, sondern kalendarisch bilanziert. Am meisten gab wie bereits 2018/19 Borussia Dortmund aus mit 38,6 Millionen Euro (Vorjahr: 44,5). Es folgen der FC Bayern (32,6 Mio.; Vorjahr: 30,3), RB Leipzig (19,4 Mio.; Vorjahr 13,7), die TSG Hoffenheim (17,2 Mio.; Vorjahr: 7,2) und Bayer Leverkusen (15,1 Mio.; Vorjahr: 13,6).

Der Personalaufwand lag bei 1692,4 Millionen Euro, also knapp 1,7 Milliarden Euro. Dieses Ranking führt der Rekordmeister aus München an (339,8 Mio.; Vorjahr: 356,1) vor dem BVB (215,2 Mio.; Vorjahr: 205,1), Leipzig (147,1 Mio.; Vorjahr 125,2), Leverkusen (139,8 Mio.; Vorjahr: 136,6) und Wolfsburg (124 Mio.; Vorjahr: 131,4). 2018/19 hatten die Bundesligisten noch 1778,6 Mio. Euro ins Personal gesteckt, auch die Ausgaben für Vermittler lagen mit 215,2 Mio. Euro um ein Wesentliches höher.

Verlässliche Schlüsse lassen sich (noch) nicht ziehen

Ob man daraus den Schluss eines pandemiebedingten Sparkurses ziehen kann? Verlässlich lässt sich das (noch) nicht beantworten. Einen wesentlich klareren Schluss dürften die Zahlen für die gerade abgelaufene Saison zulassen, die jedoch erst in zwölf Monaten publiziert werden. "Einige Klubs haben bisher bei den Spiergehältern zu wenig gemacht. Wenn man mit Geld nicht so umgeht, wie man müsste, scheitert man nur auf höherem Niveau", hatte DFL-Chef Christian Seifert noch im Dezember 2020 kritisiert. Das lässt nicht unbedingt einen rigiden Sparkurs erwarten.

Schalke und Werder verzerren das Bild

Und noch ein weiterer Aspekt verdeutlicht, dass die vermeintlich hohen Rückgänge von 21,6 Mio. Euro bei den Beraterzahlungen und von 86,2 Mio. Euro bei den Gehältern fürs Erste mit Vorsicht zu genießen sind: Rechnet man die Absteiger Schalke (110 Mio.) und Werder (70,6 Mio.) mit ihren vergleichsweise hohen Gehaltsniveaus ein statt der minimalistisch agierenden Aufsteiger aus Fürth (13,3 Mio.) und Bochum (17,4 Mio.), läge der Personalaufwand bei 1842,3 Mio., wäre also gestiegen.

Auch bei den Provisionen für die Vermittler erhielte man eine andere Tendenz: Schalke wies hier 12,1 Mio. Euro aus, Werder 5,8 Mio. Euro. Die Werte der beiden Absteiger ein- und der beiden Aufsteiger Fürth (0,8 Mio.) und Bochum (0,9 Mio.) herausgerechnet kämen Provisionszahlungen von 209,8 Millionen heraus - also nur ein Rückgang um 5,2 Mio. Euro.

Benni Hofmann

Alle Neune: Die Rekord-Absteiger der Bundesliga