Bundesliga

Bülter: "Hat uns als Mannschaft beschäftigt"

Angreifer spricht über turbulente Tage auf Schalke

Bülter: "Hat uns als Mannschaft beschäftigt"

Marius Bülter war vom plötzlichen Schröder-Rücktritt geschockt.

Marius Bülter war vom plötzlichen Schröder-Rücktritt geschockt. IMAGO/Nordphoto

Peter Knäbel hat in der vergangenen Woche nach allen Regeln der Rhetorik viel dafür getan, die Vorgänge auf Schalke schönzureden. Der vorige Mittwoch, an dem die Schalker beim Training noch immer ohne neuen Chefcoach dastanden und dann auch noch der sofortige Rücktritt von Sportdirektor Rouven Schröder verkündet werden musste, sei "kein Chaos-Tag auf Schalke" gewesen, kolportierte Knäbel keine 24 Stunden später - und sorgte bei denjenigen für große Verwunderung, die das ganz anders sahen.

Ganz anders als der Sportvorstand haben wohl auch die eigenen Spieler die Ereignisse empfunden. Auf kicker-Nachfrage, wie er speziell auf das überraschende Aus von Schröder blickt, antwortete Stürmer Marius Bülter nun offen: "Die letzten zwei, drei Wochen waren turbulent, immer wieder gab es Themen, die uns auch als Mannschaft beschäftigt haben und die man nicht einfach so wegstecken kann." Ohnehin sei in den vergangenen Wochen "viel passiert, das geht nicht so einfach an der Mannschaft vorbei".

Bülter sieht unter Reis "bessere Organisation als in den Wochen zuvor"

Bülter verriet, vom plötzlichen Schröder-Rücktritt "geschockt" gewesen zu sein. "Es kam unerwartet. Man hat nullkommanull damit gerechnet. Rouven war jemand, an dem man sich hochziehen konnte und der vorangegangen ist. Er hat dieses Positive ausgestrahlt. Wenn so jemand wegbricht, ist das schwer."

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Die chaotischen Zustände auf Schalke seien nun aber - vorerst - "Vergangenheit", hofft Bülter: "Es ist jetzt alles geklärt." Fest macht er das vor allem am neuen Trainer Thomas Reis. Unter seiner Regie habe die Mannschaft beim 0:2 gegen den SC Freiburg zumindest schon einmal eine "bessere Organisation als in den Wochen zuvor" an den Tag gelegt.

Die aktuelle Diskussion darüber, ob Schalke 04 bundesligatauglich sei, könne Bülter "verstehen", sagt der Angreifer. "Wenn wir die letzten Spiele sehen, haben wir nicht viele Argumente, aber wir haben an den ersten Spieltagen auch schon bewiesen, dass wir es können." Seit Wochen läuft es überhaupt nicht beim Aufsteiger, der die jüngsten sieben Pflichtspiele allesamt verloren hat, sechs davon in der Liga.

Saisonübergreifend (1. Liga) besonders frappierend ist die Bilanz auf fremden Plätzen. Seit 34 Erstliga-Auswärtsspielen wartet Schalke auf einen Sieg, nun droht den Königsblauen sogar die Einstellung des Bundesliganegativrekords, aufgestellt vom Karlsruher SC, der von März 1976 bis Februar 1981 35 Auswärtspartien am Stück ohne Dreier blieb. Schalkers letzter Auswärtssieg im Oberhaus gelang allerdings im Weserstadion: Am 12. Spieltag 2019/20 gewannen die Gelsenkirchener dort mit 2:1.

Ganz Schalke hofft, dass sich am Samstag in Bremen (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) der Kreis schließt. "Wir brauchen jetzt mal wieder einen Sieg", sagt Bülter, der versichert: "Wir kämpfen, um aus dieser Situation herauszukommen."

Toni Lieto

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