Bundesliga

Bremer Ärger wegen Führich: "Das ist unfair"

Was vor Stuttgarts 2:0 passierte - und was Dankert sagt

Bremer Ärger wegen Führich: "Das ist unfair"

Lautstarke Proteste nach dem Elfmeterpfiff: Hatte Bastian Dankert Chris Führich zu früh wieder aufs Feld gelassen?

Lautstarke Proteste nach dem Elfmeterpfiff: Hatte Bastian Dankert Chris Führich zu früh wieder aufs Feld gelassen? IMAGO/Jan Huebner

Kaum hatte Schiedsrichter Bastian Dankert im Samstagabend in Stuttgart auf den Punkt gezeigt, wurde er schon von allerhand Bremern bestürmt. Doch nicht Niklas Starks elfmeterreifes Foul an VfB-Torjäger Serhou Guirassy war Gegenstand der Proteste, sondern das, was einige Sekunden zuvor passiert war. "Das ist extrem unglücklich und auch ein bisschen unfair", klagte Werder-Torhüter Michael Zetterer bei "Sky" nach der verdienten 0:2-Auswärtsniederlage, die durch den Strafstoß in der 75. Minute besiegelt worden war.

Zetterer selbst hatte den Stuttgarter Angriff, der zum Elfmeter führte, nach einem Bremer Abstoß mit einem Fehlpass auf Chris Führich eingeleitet. Das Problem: Erst unmittelbar bevor der Keeper den Ball spielte, hatte Schiedsrichter Bastian Dankert Führich nahe der Mittellinie wieder auf den Platz gewunken, nachdem der Nationalspieler behandelt worden war.

Verschlechterte Stuttgarts Sondertrikot Zetterers Überblick?

Regeltechnisch, das war auch den Bremern hinterher bewusst, hatte Dankert nichts falsch gemacht. Aber: "Wenn man ein bisschen das Spiel verfolgt hat und weiß, wie Fußball funktioniert, lässt man in der Situation den Spieler nicht wieder aufs Feld", sagte Werder-Trainer Ole Werner. "Jeder, der auf dem Niveau schon mal gespielt hat, weiß genau, welcher Pass als nächstes kommt." Werners impliziter Vorwurf an Dankert in dieser Szene also: mangelndes Fußballverständnis.

"Ich spiele den Ball rüber, weil ich natürlich weiß, dass der Führich nicht auf der Position steht, und in dem Moment wird er anscheinend reingelassen", ärgerte sich Zetterer und machte noch auf einen weiteren Umstand aufmerksam: "Ich habe den Spieler gar nicht gesehen. Auf der Bank hinter Stuttgart haben alle schwarze Jacken, und die haben ein schwarzes Trikot an."

Wäre das 2:0 also womöglich nicht gefallen, wenn der VfB seine üblichen weiß-roten Brustring-Outfits getragen hätte statt des neu designten Sondetrikots? Auch Werner sprach den schlechten Kontrast für Zetterer an und meinte: "Da hast du keine Möglichkeit, diesen Spieler zu sehen." Seinen Schlussmann - der vor dem ersten Gegentor keine glückliche Figur gemacht hatte - treffe da keine Schuld.

Dankert: "Regeltechnisch können wir da nicht mehr machen"

Während VfB-Coach Sebastian Hoeneß Verständnis für den Ärger seines Trainerkollegen zeigte ("Eine unglückliche Situation - ich kann ihn da total verstehen"), war für Führich "alles in Ordnung". "Was soll man machen?", fragte er. "Ich weiß nicht, ob man in der Situation einen Vorwurf machen muss." Und auch Dankert selbst sah kein fehlendes Fingerspitzengefühl seinerseits.

Der Ball sei "mindestens 30, 35 Meter vom Spieler Führich weg" gewesen, betonte der Referee. "Dass der Torhüter nicht mehr hochgeguckt hat, ist natürlich unglücklich, aber regeltechnisch können wir da nicht mehr machen. Ich kann ja nicht in die Zukunft sehen und weiß nicht, wo der Spieler Zetterer den Ball hinspielt." Genau das hätten sich Werner & Co. jedoch gewünscht.

jpe

Bilder zur Partie VfB Stuttgart gegen Werder Bremen