Bundesliga

Bremen: Leihgabe Alvero bekommt noch Zeit

Fritz will sich ein umfassendes Bild verschaffen

Bremen: Leihgabe Alvero bekommt noch Zeit

Stattliche Erscheinung: Skelly Alvero bringt bei Werder Bremen eine körperliche Robustheit ein.

Stattliche Erscheinung: Skelly Alvero bringt bei Werder Bremen eine körperliche Robustheit ein. IMAGO/foto2press

Wenn die Szene einen Symbolcharakter besäße, dann könnte das so klingen: "Hallo, schaut her, ich bin auch noch da!" Mit seinem späten Anschlusstor zum 1:2-Endstand am vergangenen Sonntag, noch dazu fein erzielt mit dem Absatz des rechten Fußes, rief sich Skelly Alvero in ungewohnter Funktion gekonnt in Erinnerung. Rund 20 Minuten hatte der Franzose da diesmal nach seiner Einwechslung auf dem Feld gestanden - weitaus mehr, als in den zwei Partien zuvor, in denen Ole Werner ihn bisher jeweils zum Spielende von der Bank gebracht hatte.

Werner: "Stärken im Bereich dahinter"

Die Idee, die der Trainer mit seiner Maßnahme hatte, um vielleicht noch eine Wende im Spiel herbeizuführen, ging zumindest teilweise auf. "Skelly ist jetzt nicht in erster Linie für die Torgefahr zuständig. Aber in der Situation war er da, wir haben viel nach vorne geworfen und wollten mit ihm noch einmal Wucht im Strafraum haben. Da hat es sich ausgezahlt", so der Coach. Ein Muster für die Zukunft sei der Move freilich eher nicht, so Werner. "Trotz alledem - er ist bisher nicht der Torschütze vom Dienst. Wenn er es wird, haben wir nichts dagegen! Aber er hat vor allem seine Stärken im Bereich eine Reihe dahinter." Dort allerdings auch wieder mit seiner großen Robustheit, die der 21-Jährige kraft seines stattlichen Körpers mitbringt: 93 Kilogramm verteilen sich auf eine Größe von 2,02 Metern.

Fritz: "Wir sind durchaus zufrieden"

Gehen oder bleiben? Diese Entscheidung gilt es zum Sommer für die Bremer Verantwortlichen über die Leihgabe von Olympique Lyon zu treffen. "Jetzt wollen wir mal die nächsten Wochen abwarten und ich denke, dass er seine Einsatzzeiten bekommen wird", hatte Lizenzbereichsleiter Clemens Fritz bereits im Vorfeld der Hoffenheim-Partie zu dem talentierten Mittelfeldspieler festgestellt.

"Es gab nicht so viel Anlass, im Mittelfeld Veränderungen vorzunehmen. Die Jungs dort haben es gut gemacht. Da ist es jetzt wichtig für Skelly, dranzubleiben und sich weiter anzubieten." Es gehe im Fußball bekanntlich immer eine Tür auf. "Durch die muss man dann natürlich gehen. Es wird immer Veränderungen geben, wir haben gelb-vorbelastete Spieler, ein paar Verletzte. Von daher wird er auch Einsatzzeit bekommen, definitiv. Da können wir uns dann ein umfassendes Bild verschaffen."

Von den bisherigen Eindrücken hat Alvero, der bei seinem Ausbildungsverein FC Sochaux einst seinen ersten Profivertrag erhielt, offenbar Interesse auf mehr bei den Bremern geweckt, trotz des so geringen Vorlaufs in neuer Umgebung. "Es ist natürlich kein einfacher Moment, in einer Winterpause zu wechseln, mitten in der Saison, ohne Vorbereitung. Es geht um die Integration in die Mannschaft. Das hat er wirklich gut umgesetzt", so Fritz. "Wir sehen im Training schon, wo seine Qualitäten liegen. Es ist jetzt so, dass wir noch Zeit haben, bevor eine Entscheidung getroffen wird. So, wie er es jetzt macht, im Training und allgemein, sind wir durchaus zufrieden."

Michael Richter

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