Nach dem enttäuschenden 0:0 bei Turbine Potsdam zog man beim 1. FC Köln die Reißleine und trennte sich von Trainer Sascha Glass. Interimsweise wurde das Kommando an Nicole Bender-Rummler übergeben - und die verzichtete auf großartige Wechsel. Der "Effzeh" lief an der Weser im altbekannten 4-4-2 auf, lediglich rechts erhielt Beuschlein den Vorzug vor Donhauser (Bank).
Ein Wechsel war auch beim SV Werder zu verzeichnen: Im Vergleich zum 1:0 beim MSV Duisburg stürmte Sehan anstelle von Sanders.
Gerade mal ein Punkt hatte Bremen und Köln vor der Partie in der Tabelle getrennt - für beide Teams steht folglich der Abstiegskampf im Vordergrund. Kampf war dann auch das, was die rund 2000 Zuschauer, darunter viele SVW-Ultras, zu sehen bekamen. Werder stand tief, ließ Köln kommen und lauerte auf Konter.
16. Spieltag
Wichmann muss verletzt raus
Aus dem Spiel heraus entwickelten die kämpferisch sehr präsenten Hanseatinnen aber lange Zeit keine Gefahr. Auf der anderen Seite war das nicht anders, sodass die Partie ohne große Höhepunkte vonstattenging.
Großes Pech hatte Wichmann, die sich ohne gegnerische Einwirkung das linke Knie verdrehte und frühzeitig ausgewechselt werden musste. Für sie kam Meyer, die prompt den ersten guten Abschluss verbuchte, als sie aus 16 Metern Klett zu einer Parade zwang (45.).
Bremens Torfrau Borbe musste ebenfalls in Hälfte eins einmal zur Tat schreiten, nach einem Freistoß verhinderte sie mit einer guten Rettungstat ein Eigentor von Nementh (45.+3) und sorgte so für den 0:0-Halbzeitstand.
Nichts Neues nach der Pause
Die zwei Chancen zum Ende von Hälfte eins waren nicht mehr als ein Strohfeuer, denn nach Wiederanpfiff verfielen die Akteurinnen in ihren alten Trott. Es ging sehr physisch zur Sache, was dem Spielfluss nicht förderlich war. Chancen gab es so gut wie keine.
Erst ein völlig verhunzter Kopfball der eingewechselten Gavric sorgte für Furore, aber Beck klärte vor Matheis, während Sternad den Abpraller nicht an Klett vorbeibrachte (71.). Es war der Auftakt einer Schlussphase, in der Werder spürbar den Druck erhöhte und plötzlich zu Chancen kam. Meyer köpfte drüber (80.), Lührßens Flanke klatschte an den Pfosten (81.) und Matheis schoss aus der Ferne knapp drüber (81.).
Dann erfolgte der Nackenschlag für die Kölnerinnen: Klett ließ einen eigentlich harmlosen Freistoß von Lührßen durch die Hände rutschen - und war so maßgeblich schuld am 0:1 (86.) - das war zugleich der Endstand.
Als der Schlusspfiff ertönte, sank Klett auf die Knie, war untröstlich - und wurde dennoch von ihren Mitspielerinnen getröstet. Die Spielerinnen aus der Domstadt haben nun am kommenden Freitag (LIVE! ab 19.15 Uhr bei kicker) die Chance, zu Hause gegen Duisburg Wiedergutmachung zu leisten und endlich wieder nach Monaten ohne Sieg einen Dreier zu landen. Am darauffolgenden Sonntag erwartet die Bremerinnen das schwere Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg (16 Uhr).