Bundesliga

Bremen: Fritz übt Kritik, sieht aber keine Delle

"Das werden wir aufarbeiten"

Bremen: Fritz übt Kritik, sieht aber keine Delle

Schaut von Woche zu Woche: Clemens Fritz.

Schaut von Woche zu Woche: Clemens Fritz. picture alliance / nordphoto GmbH

Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche zogen die Bremer mit 1:2 den Kürzeren. Nach der Niederlage in Hoffenheim unterlagen die Hanseaten am vergangenen Wochenende wieder gegen ein Team, das nominell höher einzustufen ist als das eigene, gegen das es aber durchaus auch wieder Möglichkeiten gab, Zählbares mitzunehmen. Doch zu wenig Tempo und Zielstrebigkeit bestimmte häufig Werders Weg zum gegnerischen Tor - das reichte nicht aus, um die sich sogar eine Halbzeit in Überzahl bietende Chance zu nutzen.

Enge Spiele, enge Tabelle

Die eigenen Mängel nahm Ole Werner zum Anlass, auf ein besonderes Phänomen in dieser Bundesligasaison hinzuweisen. "Es ist ja der Grund, warum es so eng ist in der Tabelle", so der Trainer. "Weil es vielen so geht, weil es immer enge Spiele sind, die immer am Punkt Effektivität hängen. Ich glaube, das sieht man ganz gut. Effektivität nicht nur im Verwerten der Chancen, sondern auch im Ausspielen von guten Möglichkeiten. Da muss man einfach festhalten, dass das in den letzten beiden, ähnlichen Spielen, vom Ergebnis, vom Spielverlauf, die Mannschaften von Hoffenheim und Dortmund es mit einer besseren Qualität gemacht haben als wir."

Trotzdem ist Werner überzeugt, dass seine Mannschaft es grundsätzlich besser machen kann. "Das ist für uns der Punkt, an dem wir ansetzen, um den nächsten Entwicklungsschritt zu machen. Alle Spiele sind eng, und es entscheidet häufig: Wie spielst du diese Situation aus, wie verwertest du deine Chancen?"

"Das lassen wir uns nicht einreden"

Nach dem Hoch zum Jahresanfang ist Werder nach nur einem Sieg aus den letzten fünf Spielen zurück auf dem Boden der Tatsachen, den die Verantwortlichen freilich nie wirklich verlassen haben. "Eine Delle sehe ich nicht, wir haben es in den letzten Wochen sehr gut gemacht. Wir werden jetzt nicht von einer Delle oder einem Negativtrend reden. Das lassen wir uns nicht einreden", stellt Clemens Fritz unmissverständlich klar.

"Wir haben jetzt ein schwieriges Spiel bei Union, dann ist Länderspielpause, danach kommt Wolfsburg", verweist der Lizenzbereichsleiter auf den Kalender. "Wir schauen von Woche zu Woche und müssen jetzt gar nicht gucken, was in sechs oder acht Wochen ist. Das ist noch Zukunftsmusik. Wir sind gut in das Jahr gestartet und haben gegen eine gute Dortmunder Mannschaft gespielt."

Klar sei allerdings, dass man in Überzahl die eine oder andere Möglichkeit mehr hätte herausspielen können, was auch bei Fritz für kritische Töne sorgt. "Das ist es, was wir uns ein stückweit ankreiden müssen: Dass wir zu fahrlässig waren im letzten Drittel. Das ist so und das werden wir aufarbeiten."

Michael Richter