2. Bundesliga

Braunschweigs Klassenerhalt: Hoffmann lobt und spricht über die Zukunft

"Wir waren mausetot gesagt …"

Braunschweigs Klassenerhalt: Hoffmann lobt und spricht über die Zukunft

BTSV-Keeper Ron-Thorben Hoffmann betont den Teamspirit.

BTSV-Keeper Ron-Thorben Hoffmann betont den Teamspirit. IMAGO/Zink

Voller Freude, aber nach aufopferungsvollem Kampf bis zur letzten Minute auch "komplett leer" fühlte sich Ron-Thorben Hoffmann nach dem 1:0-Sieg über Wehen Wiesbaden, der Eintracht Braunschweig bereits einen Spieltag vor Schluss den sicheren Klassenerhalt bescherte. "Es ist schon besonders, was die Mannschaft seit November auf die Beine gestellt hat. Diese Mannschaft ist so eine besondere Mannschaft. Darauf, dass ich ein Teil davon sein durfte und wir das jetzt so geschafft haben, bin ich sehr stolz", so der 25-Jährige.

Platz fünf in der "Scherning-Tabelle"

Mit nur fünf Punkten aus den ersten zwölf Spielen hatten die Niedersachsen mit sieben Zählern Rückstand auf den Relegationsplatz im November auf dem letzten Tabellenplatz gestanden. Hoffmann: "Ihr wusstet es, wir wussten es damals: Es war ein extrem langer Weg, extrem schwer. Wir waren mausetot gesagt, auch ein bisschen zu Recht. Wir sind alle Stehaufmännchen gewesen und haben den Bock umgestoßen." Für den Schlussmann auch und vor allem ein Verdienst des zum 13. Spieltag installierten neuen Coaches. "Vor dem, was Daniel Scherning hier gemacht hat, kann ich nur den Hut ziehen. Eintracht kann sich sehr glücklich schätzen, so einen Trainer zu haben."

In einer imaginären "Scherning-Tabelle" sammelte Braunschweig bisher 33 Punkte und läge in diesem Zeitraum auf Platz fünf. Seinerzeit 13 Punkte Rückstand auf den jüngsten Gegner Wiesbaden wurden seither in einen Sechs-Punkte-Vorsprung vor dem jetzigen Relegationsplatz-Inhaber umgewandelt. Und auch Hoffmann selbst kann nach der "weißen Weste" vom Sonntag über Zahlen jubeln: "Sieben Zu-null-Spiele hatte ich mir vor der Saison vorgenommen. Das jetzt wirklich mit diesem Spiel geschafft zu haben, ist crazy."

"Diesen Teamspirit haben nicht so viele"

Der mannschaftliche Zusammenhalt trug den BTSV durch diese Zeit. "Diesen Teamspirit haben nicht so viele, deshalb konnten wir mit diesem Defizit noch zurückkommen. Der Wille, den Daniel uns eingeimpft hat, hat einfach Berge versetzt", so Hoffmann, der aus dem Aufschwung auch einen Trend für die Braunschweiger Zukunft ableiten möchte: "Wenn das nicht Hoffnung für die nächste Zeit gibt, dann denken wir falsch. Ich glaube auf jeden Fall, dass man diesen Schwung mitnehmen muss. Man hat gesehen, was die Mannschaft zu leisten imstande ist."

Ob der gebürtige Rostocker, der in der Stunde des Triumphs seine Eltern und seinen Bruder als großen Rückhalt in schweren Zeiten nicht vergaß, den nächsten Schritt mitmacht, ist jedoch noch offen. Hoffmanns Vertrag läuft in diesem Sommer aus. "Wir sprechen, haben die ersten Dinge miteinander ausgetauscht", sagt der Mann, der in dieser Saison 32 von 33 möglichen Partien in der 2. Liga bestritt (kicker-Notenschnitt: 2,84). "Ich habe immer gesagt, dass ich mich hier, in dieser Mannschaft und mit diesem Trainer brutal wohlfühle. Ich weiß es sehr zu schätzen, was ich hier habe. Ich hoffe, dass wir eine gute Lösung für alle finden."

Michael Richter

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