Braunschweigs Trainer Michael Schiele sah keinen Grund seine gegenüber dem 3:0 in Verl so erfolgreiche Elf zu verändern.
Sechzig-Coach Michael Köllner tauschte nach dem 3:0 gegen Viktoria Köln dagegen auf zwei Positionen sein Personal. Tallig und Bär durften für Moll (angeschlagen nach Tritt in die Wade) und Lex ran. Dagegen blieb das System unverändert, die Münchner versuchten es erneut im 4-1-4-1 gegen die Braunschweiger Viererkette.
Wer in diesem Traditionsduell das große Spektakel erwartet hatte, wurde zunächst einmal enttäuscht. Beiden Mannschaften war anzumerken, dass der gegenseitige Respekt immens war, dadurch litt das Offensivspiel spürbar. Die Münchner waren in der Anfangsphase aber aktiver, gingen früher drauf, hatten dadurch auch mehr Ballbesitz. Dagegen agierten die Hausherren zunächst deutlich abwartender, hatten aber dennoch die beste Chance, als Multhaup aus kurzer Distanz verfehlte (5.).
Der TSV zeigte insgesamt aber eine ansprechende erste Hälfte und kam nach einer halben Stunde fast zur Führung. Auf Vorlage von Neudecker traf Bär - technisch anspruchsvoll per Direktabnahme aus der Drehung - aus zehn Metern wuchtig an den Querbalken (31). Die Münchner blieben am Drücker, Zählbares wollte aber bis zur Pause nicht mehr gelingen.
Hiller verhindert Eigentor
Die Partie wurde in der zweiten Hälfte giftiger - auch weil Braunschweig aggressiver zu Werke ging. Zunächst aber scheiterte 1860-Kapitän Mölders im Eins-gegen-eins an BTSV-Keeper Fejzic (51.). Auf der anderen Seite kam Multhaup im Strafraum zum Abschluss und zielte nur knapp daneben (56.).
Deutlich lebendiger ging es teils hin und her und es häuften sich zur Freude der Zuschauer die Torraumszenen. Vor allem 1860-Keeper Hiller war jetzt gefragt. Erst wurde er vom eigenen Mann geprüft (72.), als Lang eigentlich per Kopf klären wollte. Kurz darauf parierte er einen Schuss von Pena Zauner (74.).
Spektakuläre Schlussphase
Doch es blieb nicht beim torlosen Remis, weil es am Ende hoch herging. Erst verwandelte Mölders in der 89. Minute einen Handelfmeter (Schultz) souverän. Dann holte der eingewechselte Kobylanski eine Ecke heraus, die er selbst vors Tor beförderte. Dort stieg Behrendt am höchsten und köpfte in der Nachspielzeit wuchtig zum vielumjubelten 1:1-Endstand ein.
Braunschweig trifft als nächstes im Landespokal Niedersachsen am Dienstag (17.45 Uhr) auf den VfB Oldenburg. 1860 München empfängt nächsten Samstag (14 Uhr) den SV Meppen.