Bundesliga

Brandt: "Wir haben uns auch ein bisschen blöd angestellt"

Dortmunds Mittelfeldspieler übt Selbstkritik

Brandt: "Wir haben uns auch ein bisschen blöd angestellt"

Zäher Vortrag beim Auftakt: Julian Brandt und der BVB haben noch Luft nach oben.

Zäher Vortrag beim Auftakt: Julian Brandt und der BVB haben noch Luft nach oben. IMAGO/Treese

Nach Ausreden suchte Julian Brandt nicht. "Es lag nicht nur am tiefstehenden Gegner, es lag auch an unserer eigenen Dusseligkeit", befand der Mittelfeldspieler und legte direkt nach: "Wir haben wir uns auch ein bisschen blöd angestellt." Was war passiert? Borussia Dortmund hatte sich 88 Minuten gegen einen clever verteidigenden Gegner aus Köln schwergetan und kaum Lösungen gefunden, zu Torchancen zu kommen - bis Donyell Malen nach einer Ecke glücklich doch noch den Siegtreffer erzielte.

"Es war wichtig, das Spiel zu gewinnen. Aber dass wir noch Luft nach oben haben, ist logisch", sagte nun Brandt und beschrieb, warum der BVB solche Probleme hatte. "Das sind unter anderem tiefstehende Gegner, das war gegen Union so, das war gegen Mainz 05 am letzten Spieltag so, auch gegen ein, zwei andere Teams so", analysierte der Nationalspieler: "Köln hat tief gestanden und auf Konter gesetzt. Und trotzdem. Wir haben sie in unserer Viererkette gut laufen lassen, aber oft den Zeitpunkt verpasst, statt von links nach rechts explosivartig nach vorne zu spielen und mit zwei, drei Pässen vors Tor zu kommen."

"Dementsprechend", gab er zu, "war es etwas zäh".

Es braucht Wochen, bis du in der Bundesliga wieder im Rhythmus bist.

Julian Brandt

Zäh, aber "nicht frustrierend", denn "keine Mannschaft ist momentan an ihrem Maximum", glaubt Brandt nach dem ersten Spieltag: "Was ich in den letzten Jahren gelernt habe ist, dass es Wochen braucht, bis du in der Bundesliga wieder im Rhythmus bist. Damit musst du clever umgehen, weniger Fehler machen, selbst seriös spielen und das Schnicken weglassen." Der Rest folge dann mit der Spielpraxis: "Das kommt dann vor allem mit den englischen Wochen, dann wird es ganz anders aussehen. Wir sind immer noch in einer Art Vorbereitung, bis es dann Schlag auf Schlag alle drei Tage geht."

Und dass es gegen den FC doch noch zum Sieg reichte war ein Fortschritt zum ähnlich verlaufenen Spiel gegen Mainz am 34. Spieltag der Vor-Saison, in dem mit einem 2:2 die sichergeglaubte Meisterschaft verspielt wurde. "Vielleicht haben das daraus gelernt", glaubt Brandt, "nicht unruhig zu werden und nicht zu versuchen, ab der 50. Minute die Bälle nur noch lang nach vorne zu schlagen und dann einen Konter nach dem anderen zu bekommen. Sondern ein bisschen auf uns selbst zu vertrauen, auch wenn die Anzahl unserer Chancen dieses Mal nicht überwogen hat."

Patrick Kleinmann

Bilder zur Partie BV 09 Borussia Dortmund gegen 1. FC Köln