Bundesliga

Julian Brandt verlängert bei Borussia Dortmund

Mittelfeldspieler unterschreibt bis 2026

Brandt verlängert: Keine Steine im Weg, kein Schönheitswettbewerb

Acht Tore, vier Assists, kicker-Note 3,11: Julian Brandt spielt eine höchst solide Bundesligasaison.

Acht Tore, vier Assists, kicker-Note 3,11: Julian Brandt spielt eine höchst solide Bundesligasaison. IMAGO/Treese

Eigentlich, so hatte es Julian Brandt im Trainingslager im Januar verraten, führt er lieber zu Ende einer Saison oder in der Sommerpause Vertragsgespräche. Deswegen kam die Nachricht über die Verlängerung seines bislang 2024 auslaufenden Vertrages um zwei weitere Jahre am Dienstag einigermaßen überraschend.

"Ich bin grundsätzlich jemand, der sich Zeit für solch eine Entscheidung nimmt und ein bisschen auf sein Bauchgefühl hört", berichtete er danach: "Jetzt waren aber unser Interesse und das des Vereins so positiv und die Gespräche so angenehm, dass es uns dann relativ zeitnah gelungen ist, eine gute Einigung zu finden." Sonst hätte es auch nicht so schnell gehen können: "Wären Steine im Weg gewesen, wäre mein erster Gedanke gewesen: "Wir stoppen das jetzt. Dafür ist die Saison zu wichtig, wir machen im Sommer weiter." Das aber war nicht nötig.

Schönheitswettbewerbe nach dem Motto: Wer gibt das beste Angebot ab? So einen Quatsch mache ich nicht.

Julian Brandt

Mögliche andere Interessenten hatten keine Chance. "Konkrete Gedanken habe ich mir nicht gemacht. Aber natürlich ist es so, dass man, bevor man seine Unterschrift unter einen Vertrag setzt, sagt: Habe ich gewissen Zweifel oder sehe ich mich zu hundert Prozent hier?", erzählt er: "Und das war für mich relativ schnell geklärt."

Er habe sich "zu keiner Zeit in irgendwelchen Gesprächen befunden oder habe mir Angebote angehört", im Gegenteil: "Es war relativ schnell klar, dass, wenn ich in Gespräche mit dem BVB gehe, das Ziel ist, hier zu verlängern." Er wollte keinen "Schönheitswettbewerb nach dem Motto: Wer gibt das beste Angebot ab", sagt Brandt: "So einen Quatsch mache ich nicht."

Eine Meisterschaft soll her, auch wenn Brandt das Wort nicht in den Mund nimmt

Beide Seiten wissen, was sie aneinander haben. Er fühle sich "grundsätzlich extrem wohl", betont Brandt mit Blick auf den Klub und speziell auf Trainer Edin Terzic: "Es harmoniert extrem gut. Wir hatten ja auch eine Zeit, die nicht so gut lief. In der ich auch extrem verantwortlich dafür war, weil ich es nicht geschafft habe, an mein Ziel zu kommen. Und das hat sich jetzt einfach gedreht, weil er gewisse Ansprüche an mich gestellt hat, denen ich jetzt weitestgehend gerecht werden konnte."

Fußball: öffentliches Training von Borussia Dortmund am 11.04.23, Saison 2022 2023 auf dem Trainings

"Meine Reise ist noch nicht vorbei": Brandt verlängert beim BVB

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Das Ergebnis sieht man auf dem Platz: Mit acht Ligatreffern ist der 26-Jährige der beste Dortmunder Torschütze, mit einem Notenschnitt von 3,11 der beste Feldspieler mit mehr als drei benoteten Spielen.

Und der Fortschritt der laufenden Saison soll noch nicht das Ende sein. "Ich möchte mich noch weiter entwickeln. Das eine ist das Gefühl, das man in sich hat, und zum anderen das Gefühl, dass das hier noch nicht fertig ist", erzählt er: "Ich bin hier vor vier Jahren mit einer klaren Vorstellung hingekommen - und diese klare Vorstellung habe ich nach wie vor."

Eine Meisterschaft soll her, auch wenn Brandt das Wort nicht in den Mund nimmt: "Da bleibt uns jetzt zum Glück noch etwas Zeit, um dem auch gerecht zu werden." Vielleicht geht es auch da ganz schnell: "Man muss ja sagen, dass wir in dieser Saison noch einem Titel hinterherjagen. Da sind wir verantwortlich dafür, es bis zum Ende spannend zu halten."

Patrick Kleinmann

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