2. Bundesliga

Boll ist beim Abschied kein Sieg vergönnt

Goalgetter Sylvestr zieht noch mit Saglik gleich

Boll ist beim Abschied kein Sieg vergönnt

Etwas Wehmut hat Fabian Boll schon im Blick: St. Paulis Identifikationsfigur beendet seine Profi-Karriere.

Etwas Wehmut hat Fabian Boll schon im Blick: St. Paulis Identifikationsfigur beendet seine Profi-Karriere. picture-alliance

St. Pauli-Coach Roland Vrabec brachte nach der 0:4-Pleite in Köln gleich fünf Neue: Für Kalla, Trybull, Halstenberg, Kringe und Verhoek durften Gonther, Boll - der Routinier führte das Team letztmals vor seinem Karriereende als Kapitän aufs Feld -, Bartels, Maier und Nöthe ran.

Auch auf der Gegenseite sparte Aues Trainer Falko Götz gegenüber dem 0:2 gegen Paderborn nicht mit Personalwechseln: Schlitte, Rau, Diring und Kocer standen für Ivan Gonzalez, Klingbeil (Gelbsperre), Könnecke und Schröder in der Anfangsformation.

Nach gemächlichem Beginn am Millerntor - die Teams agierten ohne Tempo und sehr fehlerhaft - mündete die erste gelungene Kombination des Spiels fast in die Führung für die Kiez-Kicker, doch Nöthe nickte nach Vorarbeit von Boll und Bartels, der nach der Saison zu Werder Bremen wechselt, knapp vorbei (10.).

Das sichtlich bemühte St. Pauli entwickelte langsam aber sicher mehr Zielstrebigkeit. Nachdem sich Thorandt im Zweikampf gegen Sylvestr auf dem Posten zeigte, mündete der direkte Gegenangriff in das 1:0: Maier hatte im Mittelfeld viel Platz, sein Steilpass auf Nöthe kam genau im richtigen Moment. Frei vor Männel schoss der Angreifer aus 14 Metern flach am Keeper vorbei ins linke Eck ein (10.).

Gute Minuten der von der Führung beflügelten Vrabec-Schützlinge folgten. Zählbares resultierte daraus allerdings nicht, aber Thy prüfte Männel mit einem kernigen Drehschuss (22.).

Die Veilchen brachten nach und nach Struktur in ihr Spiel, verzeichneten ab Mitte des ersten Durchgangs mehr Ballbesitz. Thorandts Block gegen Kocers 20-Meter-Schuss verhinderte zunächst den ersten Torschuss der Gäste (25.).

Wenig später aber schlug es hinter Tschauner ein: Nach einem weiten Pass aus dem Mittelfeld war Nehrig vor Kocer am Ball, traf aber beim Laufweg die falsche Entscheidung. Der Angreifer luchste ihm das Leder ab, drang in den Strafraum ein und überwand den Pauli-Keeper genau vom linken Fünfereck (28.).

St. Pauli jubelt

St. Pauli jubelt über das 2:1, rechts die beiden Torschützen Christopher Nöthe und Sebastian Maier. picture-alliance

Der Motor der Hamburger hatte zwischenzeitlich gestottert, es dauerte eine Weile, bis er wieder besser lief. Ein Ballgewinn von Boll, bei dessen fairem Einsatz sich Gegenpart Kocer verletzte, leitete die erneute Führung der Hausherren ein: Maier spielte nach rechts in den Strafraum zu Thy, nach dessen perfekter Rückgabe wieder Maier das Leder fast vom Elfmeterpunkt überlegt ins linke Eck platzierte (38.).

Bei Erzgebirge kam Okoronkwo für Kocer (42.), dann war Pause.

34. Spieltag

Nach Wiederanpfiff stand Boll dicht vor einem Abschiedstreffer, aber Männel hatte etwas dagegen, lenkte den wuchtigen Schuss des Kapitäns von der Strafraumgrenze über den Balken (49.).

Die Partie wurde offener. Aue konnte zunächst vielversprechende Freistoßsituationen nicht nutzen, ehe Müller nach Solo Tschauner auf den Plan rief (58.) und eine Drangphase der Veilchen einleitete.

Mit Folgen: Nach Doppelpass zwischen Diring und Okoronkwo spielte der Franzose auf Sylvestr zurück, nicht eng genug markiert von Gonther knallte der Torjäger die Kugel vom linken Fünfereck wuchtig unter die Latte (62.).

St. Pauli suchte erneut nach dem Führungstreffer, den Schachten freistehend auf dem Kopf hatte, aber drübernickte (69.).

Die Schlussphase brach an, Bartels und Boll wurden bei ihren Auswechslungen von Beifall umrauscht verabschiedet. Auf dem Platz war nach dem emotionalen Höhepunkt die Luft raus, es passierte nichts mehr.

Für beide Teams ist die Saison beendet. Der 1. Spieltag der Spielzeit 2014/15 beginnt am Freitag, den 1. August.