2. Bundesliga

Boldt: Freude auf Schalke, aber eine Reform-Idee

HSV-Boss regt eine längere Pause für den Relegations-Verlierer an

Boldt: Freude auf Schalke, aber eine Reform-Idee

Hätte sich einen späteren Start in die Saison gewünscht: Jonas Boldt.

Hätte sich einen späteren Start in die Saison gewünscht: Jonas Boldt. IMAGO/Revierfoto

Als letzter Zweitligist hat der HSV am Montag, den 5. Juni noch gespielt, in der Relegation gegen den VfB Stuttgart, und 1:3 verloren. Als Erster fängt er auch wieder an, im Eröffnungsspiel gegen den FC Schalke 04. Am Freitag, den 28. Juli. Sportvorstand Jonas Boldt spricht von großer Vorfreude, macht sich aber auch grundsätzliche Gedanken über die Terminierung.

"Dass wir schon wieder ran müssen, ist sicher der falsche Begriff", sagt der 41-Jährige, "wir freuen uns darüber." Boldt versteht das Ansinnen der DFL, möglichst attraktiv in die Saison starten zu wollen, er verrät aber auch, dass er einen grundsätzlichen Ansatz im Umgang mit dem Relegations-Verlierer verfolgt. Weil dieser durch den drei Wochen früheren Start im Unterhaus gegenüber der Bundesliga eben eine klar verkürzte Pause hat.

Vermarktungsinteressen einbezogen

Der frühere Leverkusener betont, er hätte sich zu diesem Thema bereits vor zwei Jahren geäußert, als noch nicht sein HSV, sondern Nord-Rivale Holstein Kiel in den Entscheidungsspielen am 1. FC Köln gescheitert war. "Ich habe damals angeregt, vielleicht flexibler zu denken, da am Beispiel der Kieler schon zu beobachten war, wie hart das war." Ganz konkret schlägt er vor: "Man könnte den Relegations-Verlierer in der ersten Woche noch komplett raus lassen. Denn unabhängig vom HSV sage ich: Diese eine Woche würde schon gut tun."

Dass Vermarktungsinteressen eine entscheidende Rolle bei den Ligabossen spielen, hat Boldt in seine Überlegungen ausdrücklich mit einbezogen, und schlägt vor, dass der betroffene Verein nach dem verspäteten Einstieg am 2. Spieltag dann direkt mit einer englischen Woche beginnen könnte - es gäbe somit also gar einen weiteren TV-Termin mehr.

Vorerst aber regiert die Vorfreude auf den Bundesliga-Absteiger und großen Aufstiegs-Rivalen. "HSV gegen Schalke, das ist natürlich super für den ersten Spieltag", sagt Boldt, "aber dieses Duell ist an jedem Spieltag super." Vor zwei Jahren, nach dem letzten Schalker Abstieg, haben die beiden Schwergewichte schon einmal die Saison eröffnet, damals noch in Gelsenkirchen. Der HSV siegte 3:1. Und bei einem Wiederholungsfall wäre auch die im Vergleich zur Konkurrenz kürzere Sommerpause wohl nur noch ein sehr untergeordnetes Thema in Hamburg.

Sebastian Wolff

Tore, Rekorde, Stromausfall: Die Bundesliga und ihre Eröffnungsspiele