Bundesliga

Bochums Murmeltier-Tag: Stimmungsaufheller gesucht

Vierte Niederlage in Folge und Schiri-Ärger

Bochums Murmeltier-Tag: Stimmungsaufheller gesucht

Manuel Riemann ist nach der Niederlage gegen Mainz bedient.

Manuel Riemann ist nach der Niederlage gegen Mainz bedient. IMAGO/Team 2

Im Westen nichts Neues: Der VfL verliert, nun schon zum vierten Mal in Folge, wieder mal gibt es Ärger um mindestens eine Schiedsrichter-Entscheidung, erneut lässt der VfL auf dem Rasen aber auch sehr viele Wünsche offen. Leichte Gegentore, zu wenig Ideen und kaum Chancen: Die Liste der Mängel ist aktuell ziemlich lang beim VfL Bochum. Mit einem Sieg in Mainz hätte der VfL den Kontrahenten auf zwölf Punkte distanzieren können, nun hält er gerade noch den Kopf über Wasser, auf Platz 15 und mit eben nur sechs Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz. Das bedeutet angesichts der aktuellen Verfassung der Mannschaft bei noch acht ausstehenden Spieltagen nichts Gutes. Denn wie beim Murmeltiertag wiederholen sich auch die Mängel, es ist kein Fortschritt zu sehen, obwohl Trainer Thomas Letsch personell im Grunde genommen fast aus dem vollen schöpfen kann.

Wenig Entwicklung - Wer schießt Bochums Tore?

Eine Entwicklung ist aktuell aber kaum zu erkennen, spielerisch passiert sehr wenig, die Mannschaft spielt sich nur sporadisch mal Torchancen heraus; in Mainz präsentierte sie sich rundum grottenschlecht. Eine ähnliche Niederlagen-Serie ist übrigens nicht ganz neu unter Letsch: Vier Niederlagen in Folge gab es auch in der vorigen Saison, erst dann sorgte ein starkes 2:0 in Köln am 24. Spieltag für gewisse Erleichterung, die Tore erzielten damals Kevin Stöger und Erhan Masovic.

Wer aktuell Tore schießen könnte, ist übrigens nur ganz ungenau zu erkennen. Moritz Broschinski ist nach einem Zwischenhoch aktuell außer Form, aber auch die Konkurrenten, Goncalo Paciencia und Philipp Hofmann, liefern wenig bis gar nichts. Das liegt nur bedingt an der mangelnden Unterstützung von den Flügeln oder aus den hinteren Reihen, aber insgesamt verfügt der VfL natürlich nur über sehr wenige torgefährliche Spieler.

Es sehen natürlich alle, dass gerade bei uns im Spiel ein paar Prozent fehlen, in vielen Bereichen.

Sportdirektor Marc Lettau

Wie gut, dass sich Verantwortliche und Spieler nicht lange mit der Kritik an nicht nur diskutablen, sondern falschen Schiedsrichter-Entscheidungen aufhalten. Diesmal hätte es zum Beispiel den Strafstoß beim Zweikampf zwischen Bernardo und Lee nicht geben dürfen, weil der Brasilianer den Ball als Erster erwischte. Das brachte nicht nur Marc Lettau ziemlich auf die Palme. Der stets besonnene und eher ruhige Sportdirektor sah sogar die Gelbe Karte, weil er gefordert hatte, dass sich Schiedsrichter Jöllenbeck die Szene wenigstens im TV noch einmal ansehen solle.

Große Chance gegen Darmstadt und Köln

Davon abgesehen: "Es sehen natürlich auch alle, dass gerade bei uns im Spiel ein paar Prozent fehlen, in vielen Bereichen", so Lettau. Das "letzte Momentum" habe gefehlt, die Kreativität“, so Trainer Thomas Letsch. Zuvor hatte er fehlende Schärfe vor dem eigenen und dem gegnerischen Tor angemahnt, "manchmal muss man eben das Glück auch erzwingen. Das haben wir nicht getan, deshalb fahren wir ohne Punkte nach Hause."

In der Bundesligapause gilt es, sich neu aufzustellen und auf die nächsten Aufgaben zu besinnen, die nicht unlösbar erscheinen, trotz der Niederlagen-Serie. Die Spiele gegen die Schlusslichter Darmstadt und Köln liefern die große Chance, sich ein bisschen abzusetzen im Tabellenkeller. Angesichts der aktuellen Verfassung der Mannschaft aber droht auf der Zielgeraden natürlich auch noch erhebliches Ungemach. Ein Sieg als Stimmungsaufheller ist jedenfalls dringend erforderlich.

Oliver Bitter

Bilder zur Partie 1. FSV Mainz 05 gegen VfL Bochum