Bundesliga

Bochum: Volle Kapelle - und die nächste Wundertüte

Große Chance gegen den VfB Stuttgart im Abstiegskampf

Bochum: Volle Kapelle - und die nächste Wundertüte

Kann den Verfolger VfB Stuttgart im direkten Duell deutlich distanzieren: Der VfL Bochum mit seinem Trainer Thomas Letsch (Zweiter von rechts).

Kann den Verfolger VfB Stuttgart im direkten Duell deutlich distanzieren: Der VfL Bochum mit seinem Trainer Thomas Letsch (Zweiter von rechts). IMAGO/Sportfoto Rudel

Mit vier Niederlagen in Folge inklusive des schlimmen 0:2 im Revierderby gegen den FC Schalke 04 war der VfL Bochum zwischenzeitlich auf Platz 18 der Tabelle abgerutscht. Rechtzeitig im Endspurt um den Klassenverbleib hat das Team von Thomas Letsch offensichtlich wieder zu ansprechender Form zurückgefunden.

Immerhin biegt der VfL mit einem kleinen Vorsprung auf die Abstiegsränge in die Zielgerade im Kampf um den Verbleib in der Bundesliga ein. Und der Ostersonntag bietet der Mannschaft von Letsch die große Möglichkeit, einen Rivalen im Tabellenkeller schon deutlich abzuhängen.

Verfolger VfB kann distanziert werden

Bei einem Sieg gegen Stuttgart würde der VfL schon neun Punkte mehr aufweisen als die Schwaben und hätte damit einen Rivalen schon klar distanziert. "Natürlich wissen wir um die Bedeutung des Spiels", so Letsch, "aber es liegt auch auf der Hand, dass nach diesem Spieltag garantiert nichts entschieden ist." Der Trainer geht davon aus, dass es bis zum Ende ganz eng bleibt, "und dass wir die Spannung hoch halten müssen".

Weil ihm auf dem Trainingsplatz ein bisschen das Feuer gefehlt hatte beim Wiederbeginn nach zwei freien Tagen, hatte Letsch am Dienstag auch einen dringenden Appell an seine Spieler gerichtet. "Alle müssen wach bleiben, keinen Meter nachlassen", das ist die nachvollziehbare Forderung des Trainers.

Stuttgart nach Trainerwechsel eine Wundertüte

Mit voller Kapelle kann sein VfL am Ostersonntag antreten; es fehlt lediglich der immerhin schon wieder ins Mannschafts-Training zurückgekehrte Cristian Gamboa. Und am Sonntag erwartet den VfL die nächste Wundertüte nach dem Trainerwechsel beim VfB Stuttgart.

Am vorigen Samstag noch war Letsch nach Berlin geflogen, um Union und den VfB Stuttgart, die beiden nächsten Gegner, unter die Lupe zu nehmen. Da spielte die Mannschaft noch unter Bruno Labbadia; am Ostersonntag wird Sebastian Hoeneß bei den Stuttgartern an der Seitenlinie stehen.

Ungewissheit wie beim Hinspiel

Das erhöht auf Bochumer Seite die Fragezeichen vor dem Anpfiff, denn natürlich ist schwer auszudeuten, welche personellen und taktischen Änderungen sich bis zum Spieltag auf Seiten des Gegners noch ergeben.

Nach dem dritten Trainerwechsel beim VfB ist die Situation allerdings auch nicht anders als vor dem Hinspiel, das die Bochumer in Stuttgart mit 1:4 verloren. Da war der VfB gegen Union noch mit Pellegrino Matarazzo angetreten, hatte nach dem Spiel den Trainer freigestellt, es übernahm Interims-Coach Michael Wimmer.

 Die Standardstärke als Lebensretter 

"Ganz egal, in welcher Konstellation, so Letsch, „wir spielen zu Hause und haben genug Selbstbewusstsein, dass wir auch so wissen, wie wir an das Spiel herangehen." Die Heimbilanz unter dem Nachfolger von Thomas Reis ist nach wie vor glänzend:

Sechs von acht Spielen daheim gewann der VfL Bochum. Und an die jüngsten Spiele gegen Mannschaften von Hoeneß haben die Bochumer ohnehin gute Erinnerungen. Im Jahr nach dem Aufstieg gewann der VfL beide Partien gegen die damals von Hoeneß trainierte TSG Hoffenheim.

A propos Hoffenheim: Die TSG war der bisher letzte Klub, gegen den der VfL Bochum ein Tor aus dem Spiel heraus erzielte, nämlich am 19. Spieltag beim 5:2. Die jüngsten vier Treffer der Bochumer fielen allesamt nach ruhenden Bällen, zwei nach Einwürfen, einer nach Freistoß, dazu ein Elfmeter.

Oliver Bitter

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