Bundesliga

Bochum stark verjüngt - aber mit mieser Serie ohne den Capitano

Asano fehlt beim Kellerduell an der Alten Försterei

Bochum stark verjüngt - aber mit mieser Serie ohne den Capitano

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Gerade noch rechtzeitig zum Endspurt im Kampf um den Klassenerhalt hat der VfL Bochum die Kurve gekriegt. Das 3:2 am vergangenen Freitag gegen Hoffenheim wird neue Kräfte freisetzen und bringt dem Revierklub natürlich frisches Selbstvertrauen nach langen erfolglosen Wochen.

Allerdings: "Der Druck ist hoch, es steht viel auf dem Spiel", gesteht Trainer Heiko Butscher, der gegen Hoffenheim im dritten Anlauf seinen ersten Sieg als Nachfolger von Thomas Letsch erlebte. Seine Forderung vor dem Treffen mit dem punktgleichen Team aus Köpenick: "Wir müssen unseren Fußball wieder auf dem Platz bekommen, so wie es gegen Hoffenheim der Fall war."

Vorschau

Gut möglich, dass Butscher am Sonntag die gleiche Startelf ins Rennen schicken wird wie gegen Hoffenheim, mit Ausnahme von Anthony Losilla natürlich. Der Capitano holte sich durch ein ziemlich überflüssiges Foul an der Seitenlinie die zehnte Gelbe Karte ab und wird seinem Team damit im Kellerduell fehlen.

Die Bilanz ohne den Routinier ist für den VfL bisher wenig erbaulich: Seit der Bundesliga-Rückkehr 2021 verpasste Losilla nur sechs Spiele, kein einziges davon gewann der VfL, bei drei Unentschieden und drei Niederlagen.

In Köpenick stehen sich am Sonntag die beiden ältesten Teams der Liga gehenüber. Die eingesetzten Spieler von Union haben einen Schnitt von 28,1 Jahren, Bochum einen von 29,0 Jahren. Allerdings kommen die Gäste diesmal deutlich verjüngt daher, denn für den 38-jährigen Losilla wird ein für Bochumer Verhältnisse relativ junger Kollege einspringen, nämlich Patrick Osterhage, 24 Jahre alt.

Dessen Wechsel zum SC Freiburg steht bereits fest, nachdem er sich in der laufenden Saison beim VfL wie erwünscht weiterentwickelt hat, vor allem unter der Anleitung von Thomas Letsch. Denn längst ist Osterhage, der vor seiner Zeit an der Castroper Straße bei Borussia Dortmund in der zweiten Mannschaft spielte, nicht nur ein starker Ball-Eroberer, sondern setzt auch nach vorne Akzente.

Osterhage also wird das Zentrum stärken, die Position vor ihm nimmt wie immer Kevin Stöger ein, für den es ein nicht ganz einfaches Spiel werden dürfte. Schon im Winter hatte Union Berlin beim VfL angefragt, um den Spielmacher umgehend loszueisen, und auch jetzt sind die Eisernen stark an einer Verpflichtung des Österreichers interessiert.

Dessen Vertrag in Bochum läuft aus; am vergangenen Freitag hat er die Antwort auf Kritiker gegeben, die mutmaßen, er sei mit seinen Gedanken nicht mehr zu 100 Prozent bei seinem aktuellen Arbeitgeber.

Stöger zauberte ganz groß gegen Hoffenheim, praktisch alle gefährlichen Angriffe liefen über ihn, er erzielte zwei Tore und ist mit Abstand bester Bochumer Scorer der aktuellen Saison. Übrigens gefolgt von Takuma Asano, der am Sonntag aufgrund muskulärer Probleme nicht zur Verfügung stehen wird.

Stöger ist dabei ein echter Heimwerker: Gegen Hoffenheim erzielte er bereits seine Saison-Tore sechs und sieben, auswärts ist er allerdings längst nicht so erfolgreich wie daheim. Alle seine Treffer der aktuellen Runde erzielte Stöger an der Castroper Straße, sein letztes Tor auswärts schaffte er am 28. Spieltag der vorigen Saison - pikanter Weise beim 1:1 an der Alten Försterei.

Oliver Bitter