Thomas Reis hätte den Schwung nach dem starken 3:1 nach 0:1 im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Mainz 05 gern in diesen 20. Bundesliga-Spieltag transportiert, das hatte der Bochumer Trainer im Vorfeld klargestellt. Doch es sollte erst einmal anders kommen beim Duell mit dem ums internationale Geschäft kämpfenden 1. FC Köln, der selbst unter der Woche mit 3:4 im Elfmeterschießen an Zweitligist HSV gescheitert war.
Doch der Reihe nach: Die Gäste aus der Domstadt starteten mit reichlich verändertem Personal (Modeste, Duda, Schaub etwa vom Start weg dabei) sowie dem fest als Nummer 1 installierten Keeper Schwäbe und brauchten ein wenig Zeit. Stürmer Modeste hing bis auf einen Schuss über die Latte (23. Minute) in der Luft, während es auf der anderen Seite so einige Chancen gab. Pantovic (6.) und Holtmann (17.) ließen diese aber liegen. Weil sich die "Effzeh"-Abwehr bei einem einfachen Befreiungsschlag der Bochumer dann aber schlecht geordnet zeigte, markierte Holtmann mit einem Schuss durch Schwäbes Beine das verdiente 1:0 (25.).
Slapstick und Modeste-Heber drehen das Spiel
20. Spieltag
Warum es dennoch mit einem 1:2-Rückstand aus VfL-Sicht in die Pause ging? Das lag zunächst einmal an einer kuriosen Kainz-Ecke, die nach Kopfball von Özcan gleich von Leitsch, Löwen und Bella Kotchap zu Hübers gelangte. Der 25-Jährige fackelte in seinem 13. Bundesliga-Einsatz nicht lang und traf unter die Latte zum gefeierten 1:1-Ausgleich (36.). Nach einem Fehler im Bochumer Aufbau kurz vor Ende der ersten 45 Minuten durfte dann außerdem noch Kainz zum freistehenden Modeste passen - und der Franzose hob die Kugel frech über den zu weit vor seinem Kasten postierten Riemann hinweg zur zu diesem Zeitpunkt doch überraschenden 2:1-Führung (45.).
Asano bringt Bochum zurück
Kurz nach Wiederbeginn wäre dann aber direkt das 2:2 möglich gewesen, doch der an diesem Abend starke Schwäbe parierte gegen Pantovic, ehe der freigespielte Löwen aus nächster Nähe drüber schoss (53.).
In der Folge entwickelte sich dann doch arg viel Leerlauf, was an vielen Zweikämpfen, Unterbrechungen und auch Wechseln lag. Kölns Ljubicic etwa musste angeschlagen für Uth vom Feld (64.). Immerhin näherten sich in der Folge dann mal VfL-Joker Polter (65.) und auch Innenverteidiger Bella Kotchap (68.) Schwäbes Kasten an. Ansonsten aber stand Köln kompakt, ließ mit konzentrierter Abwehrarbeit und auch mal gebotener Härte kaum etwas anbrennen und lauerte selbst auf den Konter zum entscheidenden 3:1.
Und diese Einstellung beziehungsweise das doch zu passive Spiel sollte sich in der 70. Minute rächen: Ein einfacher weiter Einwurf landete zunächst vor dem Fünfmeterraum bei Polter, der mit etwas Glück für Asano vorlegte. Der Japaner zog sofort flach ab und traf links unten zum insgesamt gerechten 2:2. Der ebenfalls eingewechselte Osterhage hätte sogar noch das 3:2 machen können (84.), alles in allem war das 2:2 aber das passende Ergebnis an diesem Abend - auch wenn es mehr Chancen für den Aufsteiger gegeben hatte. Beide Klubs dürften damit aber leben können, stehen sie doch weiterhin im sicheren Mittelfeld der Liga. Der FC ist nun seit fünf Auswärtsspielen ungeschlagen.
Bochum spielt nach der zweiwöchigen Bundesliga-Pause gegen Hertha, am Freitag ab 20.30 Uhr, Köln am Samstag (15.30 Uhr) gegen Freiburg.