Bundesliga

Bleibt Kolasinac Schalkes Kapitän? "Wir werden das diskutieren"

Mascarell-Stellvertreter Stambouli bekam die Binde nicht

Bleibt Kolasinac Schalkes Kapitän? "Wir werden das diskutieren"

Sofort Anführer - auch symbolisch: Schalkes Neuzugang Sead Kolasinac war gegen Hoffenheim gleich Kapitän.

Sofort Anführer - auch symbolisch: Schalkes Neuzugang Sead Kolasinac war gegen Hoffenheim gleich Kapitän. Getty Images

Bei seiner offiziellen Präsentation als Schalkes Hoffnungsträger sprach der 27-Jährige viel von Leidenschaft und Mentalität, bei seinem ersten Auftritt ein paar Tage später ließ er Taten folgen.

Und zwar zügig: 120 Sekunden nach Anpfiff feuerte er das erste Mal auf das Hoffenheimer Tor, nachdem er den Ball zuvor 40 Meter kraftvoll durch die TSG-Hälfte getrieben hatte. Auch wenn Kevin Vogt den Schuss abblockte, war zu spüren: Worte sind das eine, Taten sind das andere - und beides nimmt der Bosnier auf Schalke sehr ernst.

Nochmal ein paar Minuten vor seinem ersten Torabschluss hatte der 2017 zum FC Arsenal gewechselte Schalke-Rückkehrer die Knappen aufs Feld geführt - vorne weg und mit der Spielführerbinde am linken Arm. Omar Mascarell, der eigentliche Kapitän des neuen Tabellensiebzehnten, fehlte verletzungsbedingt mit Wadenproblemen. Stellvertreter Benjamin Stambouli stand in der Startelf, aber eben ohne Kapitän zu sein. Ein Hinweis, dass Trainer Christian Gross bei diesem Amt Änderungen vorgenommen hat?

"Ich wollte mit der Kapitänsbinde nochmals ein Zeichen setzen, er (Sead Kolasinac, Anm. d. Red.) hat das sofort angenommen und mit Freude akzeptiert", so der S04-Trainer nach dem Spiel auf kicker-Nachfrage. "Ich bin überzeugt, dass Kolasinac ein hohes Standing innerhalb der Mannschaft hat und auch während des Spiels großen Einfluss nehmen kann auf seine Mitspieler", führte Gross weiter aus und nannte die Gründe: "Sie schätzen und achten ihn, was er für Schalke bis jetzt und auch im Ausland geleistet hat. So etwas hilft, wie jeder Spieler, der mit viel Persönlichkeit zu uns kommt."

Sie schätzen und achten ihn, was er für Schalke bis jetzt und auch im Ausland geleistet hat. So etwas hilft, wie jeder Spieler, der mit viel Persönlichkeit zu uns kommt.

Christian Gross

Ob die Lobeshymne auf Kolasinac, der erstmals von 2011 bis 2017 das Knappen-Trikot trug (123 Pflichtspiele, vier Tore) und die durch den 4:0-Erfolg erzeugte Aufbruchsstimmung die Kapitäns-Hierarchie verändert, beantwortete Gross am Samstag nicht konkret. Dass er darüber sehr wohl nachdenkt, Kolasinac zum neuen Anführer der Schalker zu machen, ist aber offensichtlich. "Das können wir nächste Woche diskutieren", kündigte der 66-jährige Schweizer an. "Also intern werden wir das diskutieren", schob er mit einem Lächeln hinterher.

Mit einem Sieg im Rücken - auch wenn es der erste seit fast einem Jahr war - kann man eben auch ein bisschen scherzen.

Toni Lieto

Bilder zur Partie FC Schalke 04 - TSG Hoffenheim