Bundesliga

Bjelica sucht die Gründe für den Absturz

Neuer Union-Coach hat viel Arbeit vor sich

Bjelica sucht die Gründe für den Absturz

Union-Coach Nenad Bjelica hat "eine gewisse Angst in den Beinen und Köpfen der Spieler" registriert.

Union-Coach Nenad Bjelica hat "eine gewisse Angst in den Beinen und Köpfen der Spieler" registriert. IMAGO/Matthias Koch

Zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison rangierte Union Berlin auf dem dritten Platz, qualifizierte sich für die Zwischenrunde der Europa League und stand im Achtelfinale des DFB-Pokals. Die Realität sieht enorm konträr dazu aus: Schlusslicht in der Bundesliga, Aus im nationalen Pokal sowie nur noch eine minimale Chance, europäisch zu überwintern. Dieser krasse Absturz hat mehrere Gründe.

Und führte dazu, dass ein Trainerwechsel stattfand und Nenad Bjelica mittlerweile bei den Eisernen das Kommando inne hat. "Wir wollen schnell verstehen, was in den vergangenen drei Monaten passiert ist, warum die Mannschaft nicht mehr so funktioniert wie zuvor", erklärte der Kroate, der beim 1:1 in Braga "eine gewisse Angst in den Beinen und Köpfen der Spieler" registriert hatte. Vor allem im letzten Drittel trauten sie sich nicht zu, mutig und risikoreich zu agieren.

Einer von vielen Aspekten, weshalb die Köpenicker seit sage und schreibe 16 Begegnungen auf einen Sieg warten. Bis zur Winterpause stehen für den Tabellenletzten die Wochen der Wahrheit an. Die Hauptstädter duellieren sich noch mit Mönchengladbach, Bochum und Köln. Allesamt Teams, die in der laufenden Saison gezeigt haben, dass sie durchaus schlagbar sind. Hinzu kommt in der Königsklasse das Kräftemessen mit dem Top-Klub Real Madrid.

Von den Basics ist kaum etwas zu sehen

In der Bundesliga muss dringend ein Sieg her, um das Selbstvertrauen wieder zu steigern, um dann mit Elan und Akribie in der kurzen Unterbrechung an den Basics zu arbeiten. Die haben Union in der Vergangenheit so schwer zu bespielen gemacht, von denen ist aber in der aktuellen Runde kaum etwas zu sehen.

Vor allem im Angriff besteht noch jede Menge Luft nach oben

Klar ist auch, dass die Transferperiode genutzt wird, um den Kader erneut umzubauen. So wird vermutlich der eine oder andere Akteur zum Aufgebot hinzustoßen. Vor allem im Angriff besteht noch jede Menge Luft nach oben. Das verdeutlich die Tatsache, dass der linke Schienenspieler Robin Gosens die interne Torschützenliste mit fünf Treffern anführt.

So scheint es ebenfalls möglich, dass sich auf der Abgangsseite noch etwas tun wird. Die beiden Neuzugänge Benedict Hollerbach (227 Einsatzminuten) sowie Mikkel Kaufmann (92) beispielsweise spielten die Hinrunde über keine Rolle unter Ex-Trainer Urs Fischer. Ob Bjelica den beiden mehr Vertrauen schenkt, darf zumindest bezweifelt werden. Eine Option könnte es sein, dass mindestens einer von den beiden verliehen wird, um mehr Spielpraxis zu sammeln. So oder so hat Union Berlin noch viel Arbeit vor sich.

Jannis Klimburg

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