Bundesliga

Bitterer Moment für Mainz-Routinier Bell

Nach seinem Fehlschuss erzielt Bayern den Siegtreffer

Bitterer Moment für Mainz-Routinier Bell

Stefan Bell (li.) bedauert seinen Fehlschuss gegen Bayern München.

Stefan Bell (li.) bedauert seinen Fehlschuss gegen Bayern München. IMAGO/Jan Huebner

"Wir haben jetzt gegen Leverkusen und Bayern zu Hause gespielt und stehen jeweils hier und sagen: Es war eigentlich nicht nötig, dass wir drei Gegentore bekommen", betont Stefan Bell. 22 Gegentreffer kassierte Mainz in den ersten acht Spielen, davon nur vier nach ruhenden Bällen. Auch beim 1:3 gegen den FC Bayern gaben wieder individuelle Fehler den Ausschlag. Vor dem 0:1 verlor Edimilson Fernandes einen Zweikampf in der Münchner Hälfte, vor dem dritten Bayern-Tor erging es Anthony Caci ähnlich. Beim 0:2 sah Keeper Robin Zentner nicht gut aus.

Probleme in der Defensive? "Eine Mischung aus mehreren Faktoren"

Für Bo Svensson ist die Defensiv-Anfälligkeit "eine Mischung aus mehreren Faktoren". Neben individuellen Fehlern spiele auch die Effektivität der Gegner eine Rolle, "auch wenn es wie eine Ausrede wirkt". Und in der Fünferkette bestehe die Schwierigkeit, wegen der ständigen Personalausfälle die richtige Mischung zu finden. "Wir haben insgesamt zu viele Fehler hinten gemacht, um einen Punkt mitzunehmen", erklärt der Trainer nach dem 1:3 gegen den FC Bayern.

Einen besonders bitteren Moment erlebte Routinier Bell, der diesmal ohne große Defensivpatzer blieb, nach knapp einer Stunde. Das 2:2 lag in der Luft, als er einen Angriff mit aufbaut und komplett durchrennt, während der Ball von Danny da Costa wieder zielgenau ins Zentrum gepasst wird, wo Bell per Direktabnahme abzieht, aber das Tor verfehlt. Keine zwei Minuten danach erzielten die Münchner das 3:1.

Es ist schon bitter, wenn man so eine Chance auf dem Fuß hat, die ich nur noch in die Ecke schieben muss.

Stefan Bell

"Es ist schon bitter, wenn man mit nach vorne läuft und so eine Chance auf dem Fuß hat, die ich nur noch in die Ecke schieben muss. Ein Bayern-Spieler ist noch reingegrätscht, war mit seinem Fuß sehr nahe am Ball, den ich ihn trotzdem gut treffe, aber leider vorbeischiebe. Danach haben wir es verteidigt, aber den Ball direkt wieder verloren und der Weitschuss Schuss geht rein", ärgert sich der Spieler mit der Rückennummer 16.

Nun wartet "heißes Pflaster" Bochum

Bell wähnt die 05-Mannschaft trotzdem auf dem richtigen Weg, auch wenn das Team nunmehr seit 13 Spielen sieglos ist. „Wir haben jetzt einen Weg gefunden, dass wir es mit Ball deutlich besser machen. Das war in den ersten Ligaspielen anders. Jetzt spielen wir mutiger von hinten raus, haben mehr Rhythmuswechsel und spielen die langen Bälle im richtigen Moment. Wir haben eine viel bessere Mischung."

Was angesichts von nur zwei Punkten aus acht Spielen nicht wirklich weiterhilft. Am kommenden Freitag gastiert Mainz zum Kellerduell beim VfL Bochum. "Bochum wird es heißes Pflaster, es ist überflüssig zu sagen, wie wichtig das Spiel für uns ist. Wir fahren hin und wollen unbedingt drei Punkt holen", sagt Bell und hofft darauf, dass diesmal die Trendwende gelingt.

Michael Ebert

Bilder zur Partie 1. FSV Mainz 05 gegen FC Bayern München