2. Bundesliga

Werder Bremen: Die neue alte Rolle von Leonardo Bittencourt

Werder-Profi ist wieder zentraler Bestandteil

Bittencourts neue alte Rolle: "Dort liegen meine Stärken"

Von Coach Ole Werner wieder im Zentrum aufgeboten: Leonardo Bittencourt

Von Coach Ole Werner wieder im Zentrum aufgeboten: Leonardo Bittencourt imago images/osnapix

Leonardo Bittencourt gibt sich unkompliziert. "Ich kann im Mittelfeld soweit alles spielen", sagt er, und ist es irgendwie ja auch gewohnt, mal auf der einen Position aufzulaufen, und dann wieder auf einer etwas anderen. Zum Saisonstart war ihm im 4-3-3-System von Ex-Coach Markus Anfang zunächst die offensive Rolle auf dem linken Flügel zugedacht. Diese füllte er in den Vorbereitungsspielen auch vielversprechend aus, mit Spielwitz, mit Vorlagen, mit Toren. Doch kurz vor dem ersten Saisonspiel in der 2. Liga verletzte sich Bittencourt am Knie. Eine Teilruptur des Innenbandes setzte ihn bis zum 10. Spieltag außer Gefecht.

Seitdem wird der 27-Jährige immer mehr zu einem zentralen Bestandteil bei Werder, buchstäblich: Denn mittlerweile ist er von der Außenbahn - bis auf eine Ausnahme unter Interimstrainer Christian Brand in Kiel - wieder ins Zentrum gerückt. Der neue Bremer Chefcoach Ole Werner hat bislang an der von Anfang eingeleiteten Systemumstellung auf ein 3-5-2 festgehalten. Bittencourt nimmt dabei eine der beiden Achter-Positionen vor dem alleinigen Sechser ein. Ihm selbst gefällt die Rolle: "Die Mitte liegt mir komplett. Ich habe das auch in Hoffenheim und Cottbus schon gespielt." In der vergangenen Abstiegssaison in der Bundesliga wurde er ebenfalls überwiegend zentral eingesetzt.

"Man bekommt Räume, die es in der 1. Liga nicht gibt. Das hat mich überrascht"

Leonardo Bittencourt

"Für den Trainer", erklärt Bittencourt, "sind die Achterpositionen im jetzigen System schon sehr wichtig, weil sie das Bindeglied zwischen Defensive und Offensive darstellen". Als Anspielstation sollen sich die Spieler hinter dem Doppelsturm mit Niclas Füllkrug und Marvin Ducksch "immer frei bewegen", so der Werder-Profi - "und zwischen diesen Linien liegen ja auch meine Stärken". Die könne er gerade in der 2. Liga ausspielen, denn Bittencourt habe festgestellt, dass nicht nur "definitiv mehr Zweikämpfe geführt werden", sondern "man auch Räume bekommt, die es in der 1. Liga nicht gibt. Das hat mich schon überrascht." Bislang hat er sie für zwei Treffer in sieben Einsätzen nutzen können. Und der Werder-Profi sei zuversichtlich, dass die aktuelle Saison noch zu einer erfolgreichen für ihn werden könne.

Im kicker-Interview der Donnerstagsausgabe - direkt hier im eMagazine- spricht Leonardo Bittencourt außerdem über seine persönliche Reise in die Vergangenheit. Er erklärt, warum der FC Bayern unter Pep Guardiola "echt fies" war und wieso er den Wiederaufstieg mit Werder für realistisch hält. Trainer Ole Werner hätte er gerne einen musikalischen Wunsch erfüllt - leider kam die Doping-Kontrolle dazwischen.

Tim Lüddecke