Bundesliga

Bielefeld: Seuferts Chance auf umkämpfter Position

"Versuche, mein Bestes zu bieten"

Bielefeld: Seuferts Chance auf umkämpfter Position

Bemüht sich um einen Platz im Arminia-Mittelfeld: Nils Seufert (re.).

Bemüht sich um einen Platz im Arminia-Mittelfeld: Nils Seufert (re.). imago images

Für Nils Seufert war es ein "aufschlussreiches Spiel gegen einen sehr guten Gegner". Mit 0:2 verlor Arminia Bielefeld im abschließenden Test während des Trainingslagers in Österreich gegen Mitaufsteiger Stuttgart. "Wir haben es eigentlich recht gut gemacht, wollten etwas tiefer stehen, haben wenig zugelassen", so der Mittelfeldspieler. "Nach vorne hatten wir die eine oder andere Situation, die wir ein bisschen besser herausspielen können. Wir haben kein Tor geschossen, das ist auf jeden Fall ausbaufähig. Keine schlechte Leistung, aber aufschlussreich."

Auch in der Hinsicht, wie Trainer Uwe Neuhaus dazu betonte, dass hinten selbst kleine Fehler zu größten Problemen und erheblicher "Bestrafung" führen können. Während Keeper Stefan Ortega etwa in der ersten Halbzeit nach einem Fehlpass von Seufert gerade noch im Eins-gegen-eins gegen VfB-Angreifer Nicolas Gonzalez retten konnte, führte wenig später eine Ungenauigkeit im Passspiel von Cedric Brunner zu jenem Elfmeter, den der VfB zur Führung ummünzte.

Im Kampf um einen Platz im Bielefelder Team wittert Seufert zuversichtlich seine Chance. Nach diversen Verletzungsproblemen in der vergangenen Saison habe er bislang eine ungestörte, gute Vorbereitung absolviert und nach eigenem Empfinden einen guten Eindruck gemacht. "Zum Glück ist alles gut, ich fühle mich fit, habe nichts großes Muskuläres mehr oder dass mein Schambein sich wieder melden würde. Das ist alles im grünen Bereich und ich kann Vollgas geben. Ich versuche, dem Trainer mein Bestes zu bieten, damit er mich aufstellt."

Seufert fordert Consbruch, Yabo und Edmundsson heraus

Das ist sicher auch nötig: Auf der vielleicht meistumkämpften Position als zweiter Achter halbrechts neben dem gesetzten Marcel Hartel ist die Konkurrenz für Seufert groß. Mit dem in der Vorbereitung auf sich aufmerksam machenden Eigengewächs Jomaine Consbruch, aber auch den offensiveren Reinhold Yabo und Joan Edmundsson gibt es schon jetzt zumindest drei Mitbewerber - und Arminia sucht auf dem Transfermarkt noch nach einem weiteren Spieler für das Zentrum.

Kraft schöpft Seufert aus dem eigenen Auftreten und dem fast schon sprichwörtlich guten Spirit im Team, den auch er im zu Ende gehenden Trainingslager in Scheffau am Wilden Kaiser wie bereits 2019 wieder besonders spürte. "Es war wie letztes Jahr - top! Das Hotel ist Wahnsinn. Allein die Bungalows." Die ließen in der Truppe eine Atmosphäre entstehen, die dem berühmten Campo Bahia der Nationalmannschaft bei ihrem WM-Triumph 2014 in Brasilien ähnelt.

Seufert: "Es hat sich wieder bestätigt, dass uns das als Mannschaft guttut, weil wir viel Kontakt untereinander, jeden Tag Spaß zusammen haben und es einfach Bock macht, ins Training zu gehen." Das Mannschaftsgefüge sei entsprechend intakt. "Jeder weiß, wo er steht. Jeder hat seine Position im Team und füllt sie aus, versteht sich mit dem anderen. Das ist nicht gespielt, sondern macht wirklich Spaß."

Michael Richter