2. Bundesliga

Eintracht Braunschweig: Ermin Bicakcic nach Elfmeter erbost

Braunschweig verliert durch strittige Entscheidung

Bicakcic nach Elfmeter erbost: "Genau dafür haben wir doch diese Scheiß-Fernseher"

Elfmeter oder nicht? Ermin Bicakcic (#6) und Armindo Sieb.

Elfmeter oder nicht? Ermin Bicakcic (#6) und Armindo Sieb. IMAGO/Zink

Von außen betrachtet lief am Samstag alles erwartbar. Nach vier Siegen in Serie reiste die SpVgg Greuther Fürth als klarer Favorit nach Braunschweig, wo sie auf den Vorletzten traf. Und so begannen die Mittelfranken auch dominant, wurden nach vorne aber nicht wirklich gefährlich. Eine halbe Stunde dauerte es, bis es im Strafraum der Eintracht erstmals brisant wurde - und Schiedsrichter Daniel Schlager schließlich auf den Punkt zeigte.

Bicakcic: "Für was haben wir das denn eingeführt?"

Was war passiert? Fürths Armindo Sieb drang mit Tempo in den Strafraum ein und legte sich den Ball an Ermin Bicakcic vorbei, dann suchte er den Kontakt zum Braunschweiger Verteidiger und hob ab. Schiri Schlager fiel auf den kontaktsuchenden Sieb herein und zeigte auf den Punkt. Der Treffer wurde zwar gecheckt, doch VAR Pascal Müller überzeugte den Feldschiedsrichter nicht davon, seine Entscheidung zu ändern. Schlager ging auch nicht an den Bildschirm.

"Es muss schon mehr passieren, ich checke ihn nicht aktiv weg. Das ist ein diskutables Ding gewesen und ärgerlich", so der Verursacher Bicakcic nach der Partie in der Mixed Zone. Besonders die Tatsache, dass Schlager sich die Szene nicht selbst noch einmal anschauen wollte, ärgerte den 33-Jährigen: "Der war sich so sicher, dass er da nichts anschauen wollte, glaube ich. Genau für solche Dinge haben wir doch diese ganzen Scheiß-Fernseher. Für was haben wir das denn eingeführt?"

Scherning: "Wenn die Situation gecheckt wird, gibt es keine Alternative"

Ganz ähnlich sah es sein Trainer Daniel Scherning, der von einer "krassen Fehlentscheidung" sprach. "Wenn die Situation gecheckt wird, dann gibt es keine Alternative. Darüber haben wir uns an der Seitenlinie aufgeregt. So liegst du gegen eine sehr selbstbewusste Mannschaft 0:1 zurück", sagte Scherning.

Da Julian Green vom Punkt traf (31.) und Fürth im fünften Spiel in Folge ohne Gegentor blieb, ging der BTSV am Ende leer aus. Auf Seiten des Kleeblatts konnte die Braunschweiger Aufregung über den Elfmeter aber nicht nachvollzogen werden: "Sieb wird am Weiterlaufen gehindert, deswegen kann man den Elfmeter sehr wohl geben", sagte Sportdirektor Rachid Azzouzi, "und auch ohne das der VAR eingreifen muss, weil es keine klare Fehlentscheidung ist."

Bitterer Nackenschlag für Braunschweig

Doch für die Niedersachsen ist es gerade mit Blick auf die Tabelle ein bitterer Nackenschlag, deren Rückstand auf den Relegationsrang bereits auf acht Zähler angewachsen ist. Und dennoch macht der mutige Auftritt, allen voran in Hälfte zwei, auch Hoffnung: "Da ist eine gewisse Richtung zu sehen, was die Art und Weise angeht. Auf Dauer reicht das nicht, aber wir müssen uns einfach für das belohnen, was wir investieren", so Bicakcic.

Nach vorne fehlte es aber an der nötigen Entschlossenheit, was in den beiden Partien vor der Winterpause besser werden soll. Am kommenden Freitag gastieren die Braunschweiger Löwen bei Wehen Wiesbaden (18.30 Uhr), am letzten Spieltag der Hinrunde kommt Kaiserslautern nach Braunschweig.

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