Bundesliga

Besser als der Ruf: Der FC Bayern und Eckbälle

Nur zwei Teams treffen häufiger

Besser als der Ruf: Der FC Bayern und Eckbälle

Erfolgreicher Eckenschütze: Aleksandar Pavlovic.

Erfolgreicher Eckenschütze: Aleksandar Pavlovic. IMAGO/MIS

Mit 110 Eckbällen in 16 Partien hat der FC Bayern ligaweit die meisten. Das verwundert kaum angesichts der Offensivstärke und der spielerischen Dominanz, die die Mannschaft von Thomas Tuchel meistens ausstrahlt. Sechs davon führten zu einem Tor, lediglich Borussia Mönchengladbach (neun von 92) und Bayer Leverkusen (sieben von 105) jubelten öfter. Soweit die absoluten Zahlen. Im Durchschnitt benötigten die Bayern seit dem Saisonstart 18 Eckbälle für ein Tor. Das klingt nach viel, ist jedoch ein sehr ordentlicher Wert. Hier sind lediglich fünf Bundesligisten besser, an der Spitze erneut Mönchengladbach, wo jede zehnte Ecke in einem Treffer mündete. Zum besseren Vergleich: Der VfB Stuttgart als Vorletzter dieses Rankings traf einmal bei 73 Versuchen, Eintracht Frankfurt trotz 68 dieser ruhenden Bälle noch gar nicht.

Signifikant ist die Steigerung des Deutschen Rekordmeisters gegenüber der Vorsaison, als er insgesamt sieben Tore bei 229 Ecken erzielte. Fehlt also nur noch ein präzise geschlagener Ball und ein perfekter Abschluss zum Vorjahreswert. Damals benötigten die Münchner 33 Versuche pro Tor. Offenbar zahlt sich hier die Arbeit des auf Standards spezialisierten Assistenztrainers Anthony Barry aus.

Sané sticht heraus

Alle sechs Bayern-Tore nach einer Ecke fielen per Kopf. Harry Kane war zweimal erfolgreich, Mathys Tel sowie die Innenverteidiger Dayot Upamecano, Matthijs de Ligt und Min-jae Kim je einmal. Drei der Ecken schlug Leroy Sané, zwei Joshua Kimmich und eine, zuletzt beim 3:0 gegen den VfB Stuttgart, der erst 19-jährige Aleksandar Pavlovic. Kimmich führte übrigens 58 der 110 Ecken aus und damit knapp mehr als die Hälfte. Es folgt Sané mit 42, womit jede 14. Zum Torerfolg führte und er besser ist als der FCB-Durchschnitt. Pavlovic schlug sechs Ecken, Kingsley Coman zwei, Serge Gnabry und Kane jeweils eine. 2022/23 übrigens schritt Kimmich in 204 von 229 Fällen zur Tat, also fast immer. Er leitete damals alle sieben Treffer ein. Damals allerdings wurde nur ein Eckball direkt per Kopfball verwertet, der Rest waren Schüsse als Folge eines solchen Standards.

Fazit: Der FC Bayern hat sich in dieser Disziplin gesteigert und ist bei Ecken besser als der Ruf.

Frank Linkesch, Ullrich Schindler

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