Bundesliga

Beschluss: Ab 28. Dezember kehren deutschlandweit die Geisterspiele zurück

Neue Regelung für Großveranstaltungen

Beschluss: Ab 28. Dezember kehren deutschlandweit die Geisterspiele zurück

Die Stadien wurden in den letzten Wochen schon wieder leerer.

Die Stadien wurden in den letzten Wochen schon wieder leerer. imago images/Matthias Koch

Aus Sorge vor der hochansteckenden Corona-Variante Omikron hat die Politik am Dienstag wie erwartet entschieden, Zuschauer bei überregionalen Sport-Großveranstaltungen ab dem 28. Dezember komplett auszuschließen. "Überregionale Großveranstaltungen dürfen nicht mehr mit Publikum stattfinden, das betrifft insbesondere Fußballspiele", sagte Bundeskanzler Olaf Scholz. In einer ersten Version des Beschlussentwurfs war noch von Obergrenzen bei Zuschauern die Rede gewesen.

Wie lange diese beim Bund-Länder-Gipfel getroffene Regelung gilt, blieb zunächst offen. Zuletzt durften in Stadien und Hallen einiger  Bundesländern zumindest teilweise Zuschauerränge belegt werden.

Die Rückrunde der Bundesliga beginnt am 7. Januar (Bayern gegen Gladbach), die 2. Bundesliga startet parallel zur 3. Liga wieder ab dem 14. Januar durch.

DFL zeigt Verständnis und ruft zur Impfung auf

"Selbstverständlich haben der allgemeine Gesundheitsschutz und die Entlastung der Gesundheitssysteme oberste Priorität, erst recht angesichts der aktuellen Einschätzungen der Bundesregierung und ihrer Expertinnen und Experten zur möglichen Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus", heißt es in einem kurzen Statement der DFL. "Insofern sind die vorübergehenden Einschränkungen von Bund und Ländern in Bezug auf Zuschauerinnen und Zuschauer bei Großveranstaltungen bedauerlich, aber nachvollziehbar - auch wenn wir alle noch bis vor Kurzem gehofft haben, dass es eine bundesweite Rückkehr zu Spielen ohne Fans in den Stadien nicht mehr geben würde. Die DFL ruft erneut und eindringlich auf: Lassen Sie sich schnellstmöglich impfen beziehungsweise Ihre Impfung auffrischen!"

Die Entscheidung setzt dem Profisport jedenfalls massiv zu. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke von Borussia Dortmund hatte die Politiker schon im Vorfeld vor einer "Symbolpolitik" gewarnt und kein Verständnis für einen Zuschauer-Ausschluss gezeigt: Der Profifußball habe als Freiluftveranstaltung mit einem "bewährten, schlüssigen Konzept" bewiesen, verantwortungsvoll mit der Lage umzugehen.

Wehrle nennt Zahlen:"1,8 Millionen Euro Umsatzverlust pro Spiel"

Kölns Geschäftsführer Alexander Wehrle unterstreicht ebenfalls, dass durch Freiluftveranstaltungen keine Hotspots entstanden seien, was auch vom Gesundheitsamt bestätigt worden sei. "Die Stabilität des Gesundheitssystems steht über allem", versteht Wehrle dennoch die Sorgen der Politik, "aber das ist keine gute Nachricht für den professionellen Sport, dass wir jetzt wieder Geisterspiele erleben müssen." Außerdem gab er einen Einblick, was das konkret in Zahlen für den Verein heißt: "Für den FC bedeutet das 1,8 Millionen Euro Umsatzverlust pro Spiel." Auch Zweitligist Werder Bremen rechnet mit Mindereinnahmen von etwa bis 1,1 Millionen Euro pro Spiel.

DEL ist als erste Sportart betroffen - HBL pausiert

Die Hallensportarten, die noch stärker von Zuschauereinnahmen abhängig sind als der Fußball mit seinem milliardenschweren TV-Vertrag, trifft die Maßnahme hart. In der Deutschen Eishockey Liga (DEL) finden bereits am 28. Dezember alle Partien vor leeren Rängen statt, die Basketball Bundesliga (BBL) ist einen Tag später betroffen.

Die Handball-Bundesliga (HBL) hat Glück, dass der Spielbetrieb wegen der Europameisterschaft bis zum 9. Februar ruht. Ob bis dann die Rückkehr der Zuschauer möglich ist, scheint aber zumindest fraglich.

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