2. Bundesliga

Hauptdarsteller als Nachrücker: Benes' Bewerbung für mehr

Der Nachrücker wird beim 5:3 gegen Schalke zum Hauptdarsteller

Benes' Bewerbung für mehr

Jubelsprung: Laszlo Benes schwang sich gegen Schalke zum Mann des Abends auf.

Jubelsprung: Laszlo Benes schwang sich gegen Schalke zum Mann des Abends auf. Getty Images

Weil sich der auf der Achterposition gesetzte Vize-Kapitän Ludovit Reis bei der Generealprobe gegen die Glasgow Rangers (1:2) eine Kapselverletzung an der Schulter zugezogen hatte, war für Laszlo Benes der Platz neben Immanuel Pherai freigeworden. Und der Königstransfer des Vorsommers demonstrierte mit dem Königstransfer dieses Sommers, dass es auch ganz hervorragend gemeinsam geht.

Anders als der Ex-Braunschweiger benötigte Benes ein wenig Anlauf am Freitagabend, nach 56 Minuten aber übernahm er Verantwortung vom Elfmeterpunkt aus, traf zum 2:2 und explodierte danach regelrecht, riss die Partie komplett an sich, traf sehenswert zum 3:2 und bereitete den fünften Treffer von Jean-Luc Dompé durch einen öffnenden Pass vor. Sein Fazit: "Ich verspüre ein unfassbares Gefühl. Es war ein unglaublicher Abend. Mit einer unglaublichen Energie auf den Rängen. Wir müssen uns bei den Zuschauern bedanken."

Benes wandelte die Energie eindrucksvoll um und machte damit auch einen Haken hinter sein verkorkstes Ende der Vorsaison. Zunächst hatte er seinen Stammplatz an Sonny Kittel verloren, sich am 34. Spieltag beim denkwürdigen und letztlich wertlosen 1:0-Sieg in Sandhausen am Oberschenkel verletzt und danach die Relegationsspiele gegen Stuttgart (0:3, 1:3) verpasst.

In die Vorbereitung stieg Benes, nachdem der Muskelfaserriss auskuriert war, verspätet ein. Und als Herausforderer. Pherai hatte sich schnell ins Blickfeld gespielt, und Reis ist im System von Tim Walter unverzichtbar. "Wir haben gute neue Spieler dazu geholt, deshalb bin ich auch nicht überrascht, dass wir trotz der vielen Verletzten so ein gutes Spiel gemacht haben", sagt der 25-Jährige. Der Trainer pflichtet ihm bei: "Wir haben einen großen Konkurrenzkampf", erklärt Walter, "dem ordnet sich jeder unter." Dass dies mehr als leere Worthülsen sind, unterstrich Benes beim Spektakel gegen Königsblau. Mit seiner Bewerbung für mehr als die Rolle des Platzhalters. Und mit seinem Jubel. Sein Tor zum zwischenzeitlichen 3:2 bejubelte er in den Armen des verletzten Reis. 

Sebastian Wolff

Bilder zur Partie Hamburger SV gegen FC Schalke 04