Bundesliga

BVB-Youngster Bellingham: "Ich bin sicher kein Lehrling mehr"

BVB-Youngster exklusiv über seine Rekorde und eine harte Schule

Bellingham: "Ich bin sicher kein Lehrling mehr"

"Für sein Alter schon unglaublich weit": Jude Bellingham.

"Für sein Alter schon unglaublich weit": Jude Bellingham. imago images

Erst drei Monate trainiert und spielt Jude Bellingham in Dortmund. Und schon hat der 17-Jährige ein paar Altersrekorde für Klub und Verband pulverisiert. Diese Rekorde, sagt der junge Engländer, seien ihm "schon wichtig. Denn sie sind ein guter Indikator dafür, wie hart ich für meine Ziele arbeite." Bellingham, der dem kicker sein erstes großes Exklusiv-Interview in Deutschland gab (Montagausgabe), fügt hinzu: "Ich hoffe, ich kann noch ein paar Rekorde brechen in meiner Karriere."

25 Millionen Euro investierte der BVB in Bellingham, der als ungewöhnlich reif und als hoch veranlagter Mittelfeldspieler gilt. Dortmunds Lizenzspielerchef Sebastian Kehl hält diese Investition für gut angelegtes Geld. "Jude", sagt er, "ist für sein Alter schon unglaublich weit." Auch Sportdirektor Michael Zorc glaubt, dass Bellingham in seinem Fußballerleben alle Türen offenstehen werden: "Darüber gibt es keine zwei Meinungen."

"Ich wurde einfach sehr früh gefordert, ein Spiel lesen zu lernen"

Fast 50 Spiele bestritt Bellingham in der vergangenen Saison für Birmingham City in der Championship, der Liga unter der Premier League. Das sei eine harte Schule für ihn gewesen, verrät er. Seine Begründung: "Ich denke, ich bin sowohl als Spieler als auch als Mensch sehr gereift in den vergangenen Monaten. Physisch ist die Liga extrem hart, sie gilt nicht umsonst als eine der härtesten der Welt. Mir in dieser Liga die körperliche und mentale Robustheit aneignen zu können, die man auf diesem Niveau benötigt, war von einem unschätzbaren Wert für meine weitere Karriere."

Dass er in England als "Lehrling des Jahres" ausgezeichnet wurde, empfindet Bellingham einerseits als schöne Anerkennung, die ihn stolz macht, andererseits betont er: "Ich bin sicher kein Lehrling mehr." Beschleunigt hat seine Entwicklung, dass er immer gegen ältere, größere und stärkere Spieler antreten musste. So lernte er, "schneller Entscheidungen treffen zu können als sie, um mich gegen sie durchzusetzen. Ich wurde einfach sehr früh gefordert, ein Spiel lesen zu lernen. Offensiv wie defensiv. Das hat mir im Rückblick sehr geholfen."

Im großen kicker-Interview (in der Montagausgabe oder als e-Magazine) spricht Bellingham auch darüber, warum ihm Jadon Sancho eine große Hilfe ist, was ihn auf dem Platz in einen Flow-Zustand versetzt, warum er sich selbst als Fußball-Nerd bezeichnet und warum es sich großartig anfühlt, für den BVB zu spielen.

Matthias Dersch/Thomas Hennecke