Bundesliga

Bayers U-19-Kapitän Eze wird Profi - und soll gehen

Leverkusen stattet Eigengewächs mit Vertrag bis 2024 aus

Bayers U-19-Kapitän Eze wird Profi - und soll gehen

Trägt in der U 19 die Kapitänsbinde: Joshua Eze.

Trägt in der U 19 die Kapitänsbinde: Joshua Eze. imago images/Fotografie73

"Joshua war eine zentrale Führungsfigur in unserer U 19. Wir werden seinen Karriereweg in den nächsten zwei Jahren weiter begleiten", erklärte Sportdirektor Simon Rolfes am Dienstag zu der Vertragsunterschrift des seit 2010 für Bayer 04 spielenden Defensivakteurs.

Ob der 19-jährige, der als Kapitän die Werkself in der A-Junioren-Bundesliga West auf Rang 3 führte, bei den Profis zu Einsätzen kommt, bleibt nicht nur angesichts der qualitativ und quantitativ starken Konkurrenz im Kader abzuwarten. Denn Bayer plant, den Akteur, der als Sechser und als Innenverteidiger spielen kann, schon bald in der Fremde reifen zu lassen.

"Wahrscheinlich werden wir ihn verleihen", erklärt der ab Juli als Geschäftsführer fungierende Rolfes. Falls nicht, würde Eze wohl einzig in den Spielen der Youth League zum Einsatz kommen, da Bayer 04 keine zweite Mannschaft führt.

Wer gilt noch als Local Player?

Rein formell nimmt Eze für die kommende Saison zwar auch die nicht unwichtige Rolle eines von vier vorgeschriebenen im Verein ausgebildeten Local Playern ein. Als solche können die Klubs bis zu zwei verliehene Profis melden. So erfüllte in der abgelaufenen Saison auch Leverkusens Mittelfeldspieler Azman Azhil (21, Vertrag bis 2023), der noch bis Ende Juni auf Leihbasis dem RKC Waalwijk angehört, die Anforderungen für dieses Kontingent.

Vor Ezes Unterschrift unter seinen ersten Profivertrag fielen aus dem derzeitigen Kader für die kommende Saison nur Ersatztorhüter Niklas Lomb, der als 18-Jähriger im Sommer 2018 verpflichtete Brasilianer Paulinho, der ein Wechselkandidat ist, sowie Azhil, der nicht eingeplant ist und sich einem anderen Klub anschließen dürfte, in diese Kategorie.

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Doch Eze sei nicht wegen der Local-Player-Regelung Profi geworden, betont Rolfes. Dafür spricht auch, dass Bayer den Vertragsabschluss öffentlich machte. Das erforderliche Vierer-Kontingent der im Klub ausgebildeten Local Player füllte Bayer wie das der zwölf erforderlichen deutschen Profis schon in der abgelaufenen Saison über die eigene U 19 auf - allerdings ohne jeweils mitzuteilen, dass ein Profi-Vertrag abgeschlossen wurde.

Als im Verein ausgebildete Local Player gelten alle Spieler, die im Alter zwischen 15 und 21 Jahren drei vollständige Jahre bei dem betreffenden Klub registriert und spielberechtigt waren. Insgesamt müssen alle Bundesligisten acht im Verband ausgebildete Local Player unter Vertrag haben, von denen vier eben solche im Klub hochgezogene Talente sein müssen.

Stephan von Nocks