Bundesliga

Upamecano, Nianzou und Co.: Wie sieht Bayerns Abwehr aus?

Die Münchner Defensive zum Pflichtspielstart

Bayerns Abwehr: Zwei echte Neuzugänge und ein gefühlter

Sofort gefragt: Bayerns Neuzugang Dayot Upamecano.

Sofort gefragt: Bayerns Neuzugang Dayot Upamecano. imago images/Laci Perenyi

Fans des Rekordmeisters müssen sich erst daran gewöhnen, wenn sie ihre Lieblinge spielen sehen: David Alaba und Jerome Boateng haben ebenso wie Javi Martinez den Verein verlassen. Niklas Süle ist nach der EM spät in die Vorbereitung eingestiegen, ihn plagen zudem Rückenprobleme. Hernandez und Davies kehren erst im Laufe des Augusts zurück. Viele Optionen bleiben dem neuen Trainer Julian Nagelsmann in der Viererkette dadurch nicht.

In der Innenverteidigung deutet in den ersten Partien sehr viel auf das Duo Dayot Upamecano und Tanguy Nianzou hin. Königstransfer Upamecano, für 42,5 Millionen Euro von RB Leipzig verpflichtet, soll ein Anker dieser Abwehr werden und ist gesetzt. Neben dem echten darf sich ein gefühlter Neuzugang zeigen: Nianzou kam vor einem Jahr ablösefrei von Paris St. Germain, doch zwei schwere Muskelverletzungen und eine Rote Karte gegen Saisonende verurteilten ihn fast durchgehend zum Zuschauen.

In der Vorbereitung hinterließ er einen ordentlichen Eindruck, Nagelsmann registrierte nach dem 0:3 gegen den SSC Neapel eine deutliche Leistungssteigerung beim 19-Jährigen. "Ich habe keine Bedenken", antwortete der Trainer auf die Frage, ob Nianzou eine ernsthafte Option für die Startelf sei. Gegen Neapel stand es 0:0, solange Upamecano und Nianzou auf dem Platz standen.

Links hinten dürfte mit Omar Richards ein weiterer Neuzugang eingeplant sein, weil ohne Hernandez und Davies die Stammkräfte fehlen. Es käme höchstens noch Jungprofi Josip Stanisic in Betracht. Richards wechselte ablösefrei vom englischen Zweitligisten Reading nach München. Ein enorm großer Schritt. Das Trainerteam lobt Richards nach den ersten Wochen, dennoch ist er zum Start eine große Unbekannte. Gegen Ajax Amsterdam (2:2) überzeugte Richards zum Beispiel, vier Tage später gegen Mönchengladbach (0:2) offenbarte er Schwächen in der Defensive.

Rechts hinten durfte sich in der Vorbereitung mangels Alternativen Bouna Sarr einspielen. Gut möglich, dass gegen den Bremer SV dennoch Benjamin Pavard den Vorzug erhält, auch wenn der Franzose nur 45 Testspielminuten gegen Neapel in den Beinen hat. Mit Blick auf den Bundesligaauftakt gegen Mönchengladbach eine Woche später wird Nagelsmann das Pokalduell ziemlich sicher auch dafür nutzen, den Nationalspielern weitere Praxis zu verschaffen. Rhythmus gehe im Augenblick vor neuen Inhalten, verriet er am Samstag. Und richtig gefordert werden dürfte die Abwehr tatsächlich erst in Mönchengladbach.

Frank Linkesch