Bayerns Trainer Mehmet Scholl hatte einige Zeit, an seiner Startformation herumzubasteln, denn nach zwei Spielabsagen kamen die Münchner letztmals am 6. März zum Zug. Damals siegte der Bayern-Nachwuchs 2:1 bei Wehen-Wiesbaden. Letzten Endes baute Scholl seine Startelf auf einer Position um: Der zuletzt bei den Profis eingesetzte Contento spielte für Rohracker.
Heidenheims Trainer Frank Schmidt musste nach dem 1:0 gegen Osnabrück die beiden gesperrten Akteure Klarer und Bagceci ersetzen. Für das Duo kamen Beisel und Gül.
Das Spiel begann etwas zögerlich, beide Mannschaften tatsteten sich erst ein bisschen ab, die Münchner hatten die Heidenheimer wohl etwas offensiver erwartet. Als dann die Gäste das erste Mal mit Mayer und Spann schwungvoll, aber ohne Zählbares nach vorne kamen, schlugen die Münchner eiskalt zu. Sene nutzte die kurzfristige Verwirrung in der Heidenheimer Abwehr zum 1:0 (15.).
Das Führungstor verlieh dem Bayern-Nachwuchs viel Selbstvertrauen, der speziell im Mittelfeld ein klares Übergewicht besaß. Schon in 32. Minute legte Ekici zum 2:0 nach, wobei die Münchner auch schon vorher mehrfach gefährlich vor FCH-Keeper Sabanov auftauchten. Heidenheims Trainer Schmidt reagierte - zu desorientiert zeigte sich der Defensivverbund seiner Elf - Heidenfelder kam für Beisel. Dadurch wurde das Spiel der Schwaben etwas besser, doch am völlig verdienten 2:0-Halbzeitstand für die Bayern gab es nichts zu rütteln.
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Nach der Pause reagierte FCH-Coach Schmidt nochmal und brachte Stürmer Jarosch für den bereits verwarnten Mittelfeldspieler Gül. Aber schwungvoller wurde das Spiel des FCH dadurch nicht - im Gegenteil: Sene sorgte mit seinem zweiten Treffer scheinbar für die Entscheidung - nach 61 Minuten hieß es 3:0 für die Scholl-Elf.
Doch die Nachwuchs-Elf des Rekordmeisters hakte die Partie gedanklich wohl schon zu früh ab. Heidenfelder schaffte in der 73. Minute den Anschlusstreffer zum 1:3, ehe der in der 78. Minute eingewechselte Gmünder keine Zeigerumdrehung später per Volleyschuss den Rückstand weiter verkürzte (79.).
Mit dem überraschenden Doppelpack zum 2:3 im Rücken setzten die Heidenheimer nun alles daran, den nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich zu erzielen. Die Scholl-Elf wackelte kurz, doch in der Nachspielzeit machte Yilmaz mit dem 4:2 alles klar (90./+3). Mit dem Heimsieg setzen sich die Münchner im Mittelfeld fest, Heidenheim bleibt Zweiter, verpasste es aber, sich ein wenig vom Dritten Offenbach abzusetzen.
Die Bayern treten am Samstag gestärkt im bayerischen Derby bei Jahn Regensburg an. Die Heidenheimer empfangen ebenfalls am Samstag Holstein Kiel.