Bundesliga

Bayern bleiben souverän - bis auf die Schlussphase

Leistungsabfall nach Vierfachwechsel

Bayern bleiben souverän - bis auf die Schlussphase

Stehen zur Einwechslung gegen Werder Bremen bereit: Bayerns Marc Roca, Eric Maxim Choupo Moting und Jamal Musiala (von li. nach re.).

Stehen zur Einwechslung gegen Werder Bremen bereit: Bayerns Marc Roca, Eric Maxim Choupo Moting und Jamal Musiala (von li. nach re.). imago images

Die Saison biegt in ihre entscheidende Phase ein. Titeljäger wie der FC Bayern wittern dies und können in punkte Leistung einen Gang hochschalten. Oft genug stotterte der Motor beim Rekordmeister in dieser Saison, die jüngsten Ergebnisse lassen allerdings einen Formanstieg erkennen, auch wenn die Gegner Lazio Rom (4:1), Köln (5:1) und Bremen schwach spielten, auch Borussia Dortmund (4:2) bis auf die ersten zehn Minuten.

In Bremen dominierte die Mannschaft von Hansi Flick nach einer kurzen Abtastphase nach Belieben. Der einzige Vorwurf: Sie schoss zu wenig Tore, allein Robert Lewandowski, Schütze des 3:0, scheiterte dreimal an Latte oder Pfosten. Dennoch offenbarte sich zwischen beiden Teams ein Klassenunterschied.

Gegentor ärgert Goretzka "extrem"

Nach 78 Minuten und mit einer beruhigenden 3:0-Führung im Rücken wechselte Trainer Flick viermal, wenige Minuten später ein fünftes Mal. Und wie schon häufiger im Saisonverlauf zeigte sich, dass es ein Qualitätsgefälle im Kader gibt. Null Torchancen verbuchte Werder 85 Minuten lang, ehe Milos Rashica allein auf Manuel Neuer zulaufen konnte und nach dessen Parade niemand Niclas Füllkrug am Abstauben hinderte. Bouna Sarr hatte das Abseits aufgehoben, auch Lucas Hernandez griff nicht energisch genug ein. "Das ärgert uns extrem, weil wir zu null spielen wollten", sagte Leon Goretzka, während Trainer Flick etwas milder gestimmt war: "Natürlich hat mich das Gegentor geärgert. Aber unsere Viererkette und die Mannschaft im gesamten Defensivverbund hat es sehr gut gemacht, wir haben kaum Chancen zugelassen." Beinahe wäre jedoch sogar noch das 2:3 aus Bremer Sicht gefallen, doch Füllkrugs Schuss in der Nachspielzeit wurde im letzten Moment geblockt.

Offensive bleibt gefordert

Die ersten 80 Minuten dürfen den Bayern also Mut machen, wenn im April die großen Aufgaben bei Verfolger RB Leipzig oder im Viertelfinale der Champions League warten. Der Samstagnachmittag zeigte aber auch, dass die Stammbesetzung aus 13, 14 Spielern es richten muss, viele Ausfälle nicht passieren dürfen. Und nach wie vor gelingt es dem Team kaum, einmal ohne Gegentreffer zu bleiben. Die Offensive wird also weiter liefern müssen.

Frank Linkesch