Bundesliga

Bayer verpasst Sprung auf Platz 2 - Bayern baut Vorsprung aus

Bundesliga, 9. Spieltag: Köln überrascht BVB

Bayer verpasst Sprung auf Platz 2 - Bayern baut Vorsprung aus

Zwei Sieger, ein niedergeschlagener Verlierer: Kölns Skhiri, Bayerns Douglas Costa und Schalkes Hoppe.

Zwei Sieger, ein niedergeschlagener Verlierer: Kölns Skhiri, Bayerns Douglas Costa und Schalkes Hoppe. imago images (3)

Bender verpasst den späten Lucky Punch gegen Hertha

Leverkusen, das am Sonntag stark ersatzgeschwächt antreten musste, hat es am Sonntag durch ein torloses Remis verpasst, auf Platz zwei in der Tabelle zu springen. Die Partie bot über weite Strecken zähe Kost und Strafraumszenen gab es in den ersten 30 Minuten keine nennenswerten. Erst ein Schuss von Dermirbay zwang Keeper Schwolow zu einer Parade. Wenig später versuchte es auch Bailey ohne Erfolg aus der zweiten Reihe. Auch nach dem Wechsel wollte das Spiel nicht so recht in Fahrt kommen. Die Werkself hatte zwar mehr Torschüsse, doch gefährlich wurde es dadurch auch nicht wirklich. Erst in der Nachspielzeit verpasste Lars Bender per Kopf nur hauchdünn den späten Lucky Punch, sodass es ohne Tore wieder in die Kabinen ging.

Remis für Hoffenheim: Nach Geigers Rot wurde es hektisch

In einer am Ende giftigen Partie trennten sich Mainz und Hoffenheim mit einem Remis. Das Spiel ging recht flott los. Zunächst hatten die Rheinhessen erste gute Möglichkeiten, dabei parierte Baumann stark gegen Mateta. Auf der anderen Seite dauerte es 20 Minuten, dann zeigte Keeper Zentner eine tolle Reaktion auf der Linie gegen einen Kopfball von Posch. Die Mainzer Führung entsprang einem schönen Spielzug, den Quaison beendete. Kurz vor der Pause hatten die Kraichgauer die Chance auszugleichen, aber Zentner, der sein Gesicht dafür hinhielt, verhinderte das Tor erneut stark. Die TSG übernahm zusehends das Kommando und kombinierte sich einer Stunde zum verdienten Ausgleich. Mateta hatte dennoch die Führung auf dem Fuß, scheiterte aber mit seinem Schuss am Pfosten. Wenig später stand schon die Schlussphase an und die musste die TSG nach Rot für Geiger in Unterzahl überstehen, was trotz viel Hektik gelang.

Für Schalke schließt sich in Gladbach kein Kreis

Nach den alles andere als überzeugenden Leistungen der Favoriten am Nachmittag wollte es Gladbach am Samstagabend besser machen. Die Fohlen brauchten beim 4:1 gegen Schalke aber fast eine ganze Halbzeit, um richtig ins Spiel reinzukommen. Nach Neuhaus' schmeichelhaftem Führungstor glich Raman verdient wie sehenswert aus (15., 20.). Uth scheiterte wenig später per Freistoß am Pfosten (28.). Wendt war es nach 36 Minuten, der dem tapferen Schlusslicht ein wenig den Stecker zog. Nach dem Wechsel erhöhte Thuram nach Fehler von Rönnow auf 3:1, ehe Joker Wolf mit einem satten Linksschuss den Endstand herstellte (80.). Für Schalke schloss sich also kein Kreis - den bis dato letzten Sieg in der Bundesliga (aktuell 25 Liga-Partien ohne Dreier) hatte S04 im Januar 2020 gegen Gladbach gefeiert.

Douglas Costa beruhigt Bayerns Nerven

Der FC Bayern hat seinen Vorsprung auf Rivale Dortmund am Samstagnachmittag durch einen glanzlosen 3:1-Auswärtserfolg in Stuttgart auf vier Punkte ausgebaut. Lewandowski hätte die Weichen früh auf Sieg stellen können, traf per Kopf aber nur den Pfosten (3.). So war die Pausenführung des Rekordmeisters durchaus schmeichelhaft: Stuttgart spielte - wie schon die gesamte Saison - mutig nach vorne und hatte eine Vielzahl hochkarätiger Chancen. Coulibaly brachte den Aufsteiger in Führung, wobei Neuer nicht ganz glücklich aussah (20.). Im Stile einer Spitzenmannschaft antwortete der FCB durch Coman und Lewandowski (38., 45.+1). Das vermeintliche 2:1 für den VfB durch Förster war zwischenzeitlich wegen eines Fouls an Neuer zurückgenommen worden (39.). In einem überschaubaren zweiten Abschnitt war es Joker Douglas Costa, der in Minute 87 die Entscheidung besorgte.

Köln atmet auf: Skhiri steht beim BVB zweimal goldrichtig

Dortmund wollte den Rückenwind der letzten zwei überzeugenden Siege nach der Länderspielpause mitnehmen, verlor aber ausgerechnet gegen das kriselnde Köln (zuvor 18 Bundesliga-Spiele in Folge ohne Sieg) mit 1:2. Zur Pause führten die Gäste, weil Skhiri nach einer Ecke entwischte und der Effzeh ansonsten nicht so viel zuließ (9.). Sancho (4., Latte) und Haaland (26.) vergaben die besten Chancen für den BVB. Nach dem Wechsel nutzte Skhiri - eine Kopie des ersten Tores - seine Chance, um nach einem ruhenden Ball zu erhöhen (60.). Favre brachte Moukoko, der erst knapp scheiterte (70.), dann aber das Anschlusstor mit einleitete. Hazard war es, der nochmal mächtig Spannung reinbrachte (74.). Dortmund drückte, doch Haaland in Minute 95 den Ball auch im Fünfmeterraum links vorbei. Durch die dritte Liga-Niederlage fiel der BVB auf Rang drei zurück.

RB siegt, obwohl Sörloth auch vom Punkt nicht trifft

Denn RB Leipzig hat sich von der Champions-League-Pleite in Paris nicht beirren lassen und ist durch einen 2:1-Erfolg über Aufsteiger Bielefeld auf Platz zwei geklettert. Im ersten Abschnitt agierte die Arminia aber richtig mutig und hatte in Person von Doan zwei Hochkaräter (8., 45.). Die Pausenführung hatte RB mal wieder seinem stürmenden Verteidiger zu verdanken: Das perfekte Zuspiel von Samardzic verwertete Angelino genial (29.). Direkt nach Wiederbeginn lud Pieper Leipzigs Joker Nkunku herzlich zum 2:0 ein (47.). Sörloth hätte das Spiel nach einem selbst herausgeholten Elfmeter entscheiden müssen, scheiterte aber an Ortega (73.). Im Gegenzug verkürzte Kapitän Klos (75.), doch weil erneut Klos und Nilsson (86., 87.) Hochkaräter nicht nutzten, bleibt der DSC bei vier Punkten stehen.

Kruse in den Winkel - Union verpasst nächsten Sieg

Union Berlin und Eintracht Frankfurt mussten sich nach wilden 90 Minuten jeweils mit einem Punkt begnügen. Eine spektakuläre erste Hälfte bekamen die wenigen Augenzeugen im Stadion An Der Alten Försterei zu bestaunen: Union begann furios und führte bereits nach sechs Minuten dank der Tore von Andrich (2., nach Riesenbock von Trapp) und Kruse (6., per Elfmeter) mit 2:0. Die Eisernen hätten in der Folge nachlegen müssen, ließen die Tür aber einen Spalt offen. Das zu Beginn desolate Frankfurt kämpfte sich in die Partie und kam durch Silvas Doppelpack binnen zehn Minuten zurück (27., 37.). In Minute 79 hatte Dost die Partie komplett gedreht, doch weil Kruse den Ball kurz darauf in den Winkel nagelte (82.), stand am Ende ein leistungsgerechtes 3:3.

Wieder abgefälscht, wieder ein Punkt für den FCA

Auch zwischen Augsburg und Freiburg wurde vergeblich nach einem Sieger gefahndet. Nach 45 Minuten zum Vergessen brachte Grifo die Breisgauer vermeintlich auf die Siegerstraße (64.), doch wie schon in Gladbach reichte Augsburg ein abgefälschter Schuss kurz vor dem Ende, um einen Punkt zu sichern. Vargas war es, der unter Mithilfe von Schmid den 1:1-Endstand herstellte (80.).

Großes Spektakel in Wolfsburg

Bereits am Freitagabend war Bremens 1:1-Serie zum Auftakt des 9. Spieltags spektakulär gerissen. Beim 3:5 in Wolfsburg ging es vor allem im ersten Durchgang hoch her, die ersten fünf Schüsse aufs Tor waren allesamt drin: Osako, der für den kurzfristig ausgefallenen Sargent begann, bereitete Bittencourts Führungstreffer stark vor (13.), den Baku und Brooks per Doppelschlag (22./25.) konterten. Der für den gelbverwarnten Mbom früh eingewechselte Möhwald glich bei einer Ecke zum 2:2 aus (35.), was Weghorst umgehend korrigierte (37.). Und auch auf Brooks' bitteres Eigentor (47.) hatte der VfL-Torjäger die richtige Antwort: Mit seinem Kopfball zum 4:3 (76.) wurde er Matchwinner der weiterhin ungeschlagenen Wölfe, für die Joker Bialek den Endstand besorgte (90.+5). Werder beendete die Partie zu zehnt (Gelb-Rot Möhwald, 80.) und verlor erstmals seit dem ersten Spieltag.

msc