Bundesliga

Baumgart über Czichos-Eigentor: "Sehe da keinen Fehler"

Kölner wollen sich mit dem unglücklichen Remis nicht lange aufhalten

Baumgart über Czichos-Eigentor: "Sehe da keinen Fehler"

Aufmunterung für Kölns eigentorschütze Rafael Czichos.

Aufmunterung für Kölns eigentorschütze Rafael Czichos. imago images/Jan Huebner

Wie wenig der aktuelle 1. FC Köln mit jenem der vergangenen Saison zu tun hat, wurde häufig thematisiert seit Saisonbeginn. Weil die Spielzeit noch jung ist, weiß man natürlich nicht, wie aussagekräftig die bislang durchaus ansehnlichen Vorstellungen wirklich sind. Ein Gegner wie der SC Freiburg kam da gerade recht.

Kein Kölner will sich das remis schlechtreden lassen

Neun Gegentore hatten die Breisgauer dem FC in der vergangenen Saison eingeschenkt, beim 5:0 ihren höchsten Bundesligasieg überhaupt gefeiert. Und jetzt? Augenhöhe - das dürfte der Begriff sein, der das jüngste Aufeinandertreffen richtig beschreibt. Und verständlich der erste Ärger nach dem Schlusspfiff, den Jorge Meré versuchte, zu dämpfen: "Ein Punkt ist ein Punkt, Kopf hoch, Jungs!"

So kam der Innenverteidiger in Kabine und begründete seine Reaktion: "Es war ein gutes Spiel gegen einen sehr guten Gegner. Ein Punkt in der Tasche ist da immer gut." Natürlich sei es "schade für uns", den späten Ausgleich kassiert zu haben, zudem durch ein Eigentor: "Aber wir fahren erhobenen Hauptes zurück nach Köln."

Dies sah auch Mittelfeldspieler Dejan Ljubicic so: "Es ist schade, dass wir heute nicht die drei Punkte mitgenommen haben. In der ersten Halbzeit haben wir viel Druck gemacht, hätten noch höher führen können. Freiburg hat in der 2. Halbzeit nicht so schlecht Fußball gespielt und am Ende ist es ein verdientes Unentschieden. Was wir nach der Pause falsch gemacht haben, werden wir analysieren. Das war dann ein bisschen wenig von uns." Ähnlich wie beim Kollegen Meré fiel das Fazit des Österreichers letztlich doch positiv aus: "Wir haben nicht verloren und das war wichtig."

Auch Hector kann "mit dem Punkt leben"

Kapitän Jonas Hector bemängelte ebenso in dieser Phase  "fehlende Aktivität" nach einer "guten ersten Halbzeit mit einigen Chancen." Aber: "Mit dem Punkt können wir leben."  Sieben Punkte stehen nach vier Spielen auf der Habenseite: "Ich gehe zufrieden nach Hause", resümierte Trainer Steffen Baumgart, der sich das 1:1 partout nicht schlecht redenlassen wollte: "Wir haben ein gutes Spiel gemacht. Dass da ein paar Sachen sind, die nicht immer gelingen ist klar - deshalb ist Fußball ein Fehlersport." Das Eigentor von Rafael Czichos verbuchte der Trainer unter der Rubrik Unglück: "Ich sehe da keinen Fehler. Er versucht den Ball zu blocken und der geht oben rein. Werten wir dies als Fehler, dann finde ich es ein bisschen schwierig."

Ich sehe da keinen Fehler. Er versucht den Ball zu blocken und der geht oben rein. Werten wir dies als Fehler, dann finde ich es ein bisschen schwierig.

Steffen Baumgart über Czichos' Eigentor

Lange wird er sich damit nicht mehr aufhalten, die Analyse hat Vorrang und da wiegt schwerer, wie sich zunächst Hector und dann Schaub vor der Flanke von Weißhaupt verhielten, die Czichos dann unglücklich ins Tor lenkte. Das war genau die Passivität, die der Trainer nicht sehen will, wobei der späte Zeitpunkt und die Tatsache, dass man nach Kainz‘ Platzverweis eine Viertelstunde in Unterzahl gespielt hatte, sicher eine Rolle spielte.

Frank Lußem

Bilder zur Partie SC Freiburg - 1. FC Köln