Bundesliga

Köln-Trainer Steffen Baumgart lobt sein Team

Kainz sieht bei Martel "den puren Willen"

Baumgart lobt sein Team und schaut auf die letzten Spiele

Eric Martel markierte das zwischenzeitliche 2:0 beim Sieg gegen Augsburg.

Eric Martel markierte das zwischenzeitliche 2:0 beim Sieg gegen Augsburg. IMAGO/Beautiful Sports

Baumgart sieht sich und sein Trainer-Team in erster Linie als Entwickler. Er weiß, dass es - von wenigen Ausnahmen wie Jonas Hector oder Ellyes Skhiri abgesehen - in seinem Kader immer wieder Leistungsschwankungen geben wird, die mal einen einzelnen Spieler, mal die gesamte Gruppe erwischen. Das führt dann eben zu Ergebnissen, die Fans und Beobachter enttäuschen, tatsächlich aber unausweichlich sind.

Eric Martel ist ein Spieler, der auf jeden Fall noch der Weiterentwicklung bedarf. Gerade 20 Jahre alt, seit dieser Saison in der Bundesliga, absolvierte er bereits 23 Spiele. Diese nicht immer so stark wie in Augsburg, aber er zeigt immer häufiger, dass er auf dem Weg zum vollwertigen Bundesligaspieler ist - Rückschläge inklusive. Beim FCA ging die Kurve steil nach oben. Sein erstes Tor war Lohn für eine engagierte Leistung, und dieser Treffer hätte gar nicht anders fallen dürfen: "Beim Tor von Eric sieht man, dass purer Wille dabei war, dass wir wach waren und Tore schießen wollten", lobte Routinier Florian Kainz den durchsetzungskräftigen Kollegen, der längst neben Skhiri (erzielte sein bereits sechstes Saisontor) auf der Doppelsechs fest verankert ist und mittelfristig in dessen Rolle hineinschlüpfen soll.

Bundesliga: 27. Spieltag

Nach dem 3:1-Sieg, dessen Grundstein er mit dem Tor zum 2:0 legte, freute sich Martel: "Nach meinem ersten Tor kann ich mit dem Grinsen nicht mehr aufhören. Wenn man sechs Spiele nicht gewonnen hat, schmeckt so ein Sieg umso besser. Das war einfach immens wichtig."

Baumgart: "Wir brauchen noch eine Menge Punkte"

Den "puren Willen", den Kainz erkannt hatte, beschrieb Martel so: "Ich habe vor meinem Tor gesehen, dass da kein Abwehrspieler mehr kommt und dann einfach einen Sprint angezogen. Dann habe ich abgezogen und der Ball ist zum Glück durch die Beine gegangen."

Glück hat auch in Köln auf Dauer nur der Tüchtige, Martel ist auf einem guten Weg dorthin. Was auch für Kingsley Schindler gilt. Der ist zwar fast ein Jahrzehnt älter als der Kollege, präsentiert sich aber aktuell so stark wie nie. Ob rechts offensiv oder defensiv (wie in Augsburg nach dem Seitenwechsel) - Schindler bringt sich engagiert ein, agiert sehr diszipliniert und verschafft sich möglicherweise gerade die Basis für eine Zukunft in Köln, auch unabhängig vom Transferbann. Alles in allem läuft es 2023 für "King", der vor kurzem Vater wurde und dazu noch ghanaischer Nationalspieler.

Für die Kölner heißt es nun, Platz zwölf zu verteidigen, der Abstand zu Rang 16 konnte auf neun Punkte vergrößert werden. "Aber wir brauchen noch eine Menge Punkte", orakelt Steffen Baumgart, für den es kein Ausruhen gibt. Neun Punkte sollen es aus den verbleibenden sieben Spielen noch mindestens sein, die Marke von 40 Zählern war von Beginn an als Ziel gesetzt. Nach Augsburg hat man es wieder ein wenig näher vor Augen.

Frank Lußem

Bilder zum Spiel FC Augsburg gegen 1. FC Köln