Champions League

Barça taumelt: "Sie wollen uns von außen zerstören"

Oriol Romeus Statement am Tag danach

Barça taumelt Jahresende entgegen - "Sie wollen uns von außen zerstören"

Er wehrt sich gegen Kritik von außen: Ferran Torres.

Er wehrt sich gegen Kritik von außen: Ferran Torres. imago images

Ein Befreiungsschlag auf internationaler Bühne? Davon war der FC Barcelona am Mittwochabend weit entfernt. Stattdessen unterlagen die Katalanen beim zuvor noch punktlosen Schlusslicht Royal Antwerp mit 2:3. Die nächste Niederlage, die nächste besorgniserregende (Defensiv-)Leistung. Über den Gruppensieg konnten sich die Beteiligten nicht so recht freuen.

Zu ungemütlich ist die Stimmungslage aktuell rund um den Weltklub. "Wir müssen Dinge korrigieren, das wissen wir", sagte beispielsweise Torschütze Ferran Torres: "Aber das sind Dynamiken, die im Laufe einer Saison auftreten. Wir müssen sie nur umkehren, und das werden wir auch tun."

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Von Unruhen in der Mannschaft oder fehlender Unterstützung für den Trainer wollte der spanische Nationalspieler nichts wissen. Ferran Torres sprach von "großer Geschlossenheit". Die es im aktuellen Sturm auch brauche. "Wir wissen, wie Barça ist und wie der Lärm von außen ist. Sie wollen uns von außen zerstören und uns nervös machen", gab Ferran Torres Einblick ins Seelenleben der Mannschaft. "Es gibt viele Leute, die diesen Moment ausnutzen wollen, um uns zu destabilisieren. Ich versuche aber, nicht zu viel von dem zu lesen, was gesagt wird, und ich denke, die meisten meiner Mitspieler tun das auch nicht."

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Und doch fingen Kameras auch eine intensive Diskussion Joao Cancelos mit Ferran Torres gegen Ende der Partie ein. Es sei ja klar, dass "niemand gerne verliert und diese Dinge auf dem Spielfeld bleiben". Der nächste Abend zum Vergessen, so kurz nach dem 2:4 gegen Girona, der abermals die großen Defensivprobleme offenbart hatte. Barça taumelt gerade dem Jahresende entgegen.

Oriol Romeu: "Schämt euch nicht für eure Misserfolge"

Einen rabenschwarzen Arbeitstag erwischte auch Ex-Stuttgarter Oriol Romeu, der an zwei Gegentoren unmittelbar beteiligt war und nach 60 Minuten von Trainer Xavi mit einer Auswechslung "erlöst" wurde. Am Tag danach schrieb der Abräumer in den sozialen Medien nur: "Schämt euch nicht für eure Misserfolge, lernt aus ihnen und fangt neu an."

Die Mannschaft fühlt sich nicht wohl.

Xavi

Ein Neuanfang ist es auch, den Barcelona gerade gefühlt braucht. "Die Mannschaft fühlt sich nicht wohl", sagte Xavi einen Satz, den so mancher Fan nach den vergangenen Wochen vielleicht schon nicht mehr hören kann. Die größere Rotation sei eine "einvernehmliche Entscheidung" gewesen. Mit Sportdirektor Deco und Präsident Joan Laporta habe Xavi "heute zwei Stunden lang über alles gesprochen - wir haben keine Probleme".

Sportlich aber sehr wohl. In der aktuellen Verfassung dürfte es im Champions-League-Achtelfinale auch gegen einen der Gruppenzweiten schwer werden. In der Liga ist Spitzenreiter Girona zudem bereits auf sieben Punkte enteilt, was Verfolger Real nur zusätzlich anstacheln wird.

Xavi: "Möchte öffentlich nichts Schlechtes über einzelne Spieler sagen"

Fast mantrisch wiederholte Xavi nach der Niederlage in Belgien Sätze wie: "Wir müssen kritisch sein und versuchen, uns zu verbessern, es gibt keinen anderen Weg." Kritik wolle er lieber intern äußern. "Ich möchte öffentlich nichts Schlechtes über die einzelnen Spieler sagen, denn das ist nicht positiv, sie müssen ermutigt werden, denn sie haben ein höheres Niveau, als sie es in letzter Zeit gezeigt haben." Das derzeit fehlende Selbstvertrauen spiele eine große Rolle. "Der Druck, für Barça zu spielen, ist spürbar und das Trikot wiegt schwer."

Zumindest einer derer, die für die gesuchte Leichtigkeit und Unbekümmertheit stehen könnten, wird den Abend in positiver Erinnerung behalten. Der 17-jährige Angreifer Marc Guiu, der kürzlich bei der U-17-WM im Viertelfinale an der deutschen Mannschaft gescheitert war, erzielte als Joker - für den wieder einmal glücklosen Robert Lewandowski - sein erstes Champions-League-Tor und erfüllt sich damit nach eigener Aussage "einen Kindheitstraum".

msc