Bundesliga

Borussia Dortmund: BaFin rügt BVB-Bilanz 2018

Erlöse um 223 Millionen Euro zu hoch ausgewiesen

BaFin rügt BVB-Bilanz 2018

Borussia Dortmund hat sich eine Rüge der BaFin eingehandelt.

Borussia Dortmund hat sich eine Rüge der BaFin eingehandelt. IMAGO/Beautiful Sports

Dort seien die Umsatzerlöse der börsennotierten GmbH & Co. KGaA um 223 Millionen Euro zu hoch ausgewiesen worden, "weil das Unternehmen erhaltene Transferzahlungen aus dem Transfer von Fußballspielern, für die eine in Vorjahren geleistete Transferzahlung als immaterieller Vermögenswert aktiviert wurde, als Umsatzerlöse erfasst hat".

Gemeint ist damit, dass der BVB unter anderem bei den Verkäufen von Ousmane Dembelé (FC Barcelona) und Pierre-Emerick Aubameyang (FC Arsenal) die volle Ablösesumme als Umsatzerlös bilanziert habe, den Preis beim Kauf zuvor aber als immateriellen Vermögenswert. Laut BaFin hätte beim Verkauf deswegen nur die Differenz zwischen "Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert des immateriellen Vermögenswertes" erfolgswirksam erfasst werden dürfen, aber ein Gewinn nicht als Umsatzerlös. Das verstoße gegen den International Accounting Standard (IAS). In der Kontrolle durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG war dies damals allerdings nicht bemängelt worden.

Sanktionen für den BVB offensichtlich nicht geplant

Daraus ergibt sich auch der zweite bemängelte Fehler: Der "Cashflow aus operativer Tätigkeit" sei so um 187 Millionen Euro zu hoch und der "Cashflow aus Investitionstätigkeit um den gleichen Betrag zu niedrig ausgewiesen". Zudem wurde in der Folge gerügt, dass Zahlungen an Spielervermittler nicht als Verbindlichkeit angesetzt wurden, bei denen Bedingungen für den Vergütungsanspruch erfüllt sind, ebenfalls eine Folge der falschen Bilanzierung. Zwei dieser drei Fehler hatte der BVB als "notwendig gewordene Änderungen der Bilanzierungsmethode" schon im Jahresabschluss 2019 korrigiert.

Eine Sanktion durch die BaFin für den Verein oder haftende Personen ist aber offensichtlich nicht geplant. Der Behörde gehe es um die "hergestellte Transparenz für den Kapitalmarkt", zitiert das "Handelsblatt" eine Sprecherin. Die Aktie sank zum Start in den Handel am Freitag von 4,29 Euro auf 4,21 Euro, stieg bis zum frühen Nachmittag aber bereits wieder fast auf den Vortagesstand.

pak

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