Mislintat betonte erst gestern noch einmal, dass es bei den Schwaben in Sachen Transfer "wahnsinnig ruhig" zugeht. Allerdings wisse er, "dass es in den letzten Tagen verrückt zugehen kann. Vor allem, wenn der Montag der letzte Tag ist. Da habe ich schon die verrücktesten Dinger erlebt". Nur eines sei sicher: "In Sachen Zugänge werden wir nichts machen. Ich wüsste nicht, was passieren sollte. Wir haben einen super Kader." Der allerdings ausgedünnt wird. "Es gibt lose Interessenslagen, Gerüchte", die an diesem Wochenende konkret werden.
Zum Beispiel bei Ailton, der im Sommer 2017 von GD Estoril Praia kam und im folgenden Winter an die Portugiesen zurückverliehen wurde. Der Linksverteidiger schaffte es beim VfB nie, zu einer echten Option zu werden, und wechselte leihweise hin und her. Nach Estoril folgten Einjahresverträge bei Sporting Braga und Qarabag Agdam. Jetzt zieht es den Brasilianer, dessen Kontrakt ausläuft, Richtung Dänemark, wo sich nach kicker-Informationen der FC Midtjylland für ihn interessiert. Gespräche laufen, Ailton darf ablösefrei gehen. Man wolle "eine gute Lösung für den Jungen. Wir werden ihm keine Steine in den Weg legen", so Mislintat. "Er hat sich immer super verhalten."
Spielersteckbrief Awoudja
Spielersteckbrief Thommy
Spielersteckbrief Ailton
Spielpraxis für Awoudja
Das gilt auch für Awoudja, dessen Zeit beim VfB im Mai 2020 mit dem Riss der Achillessehne einen weiteren Tiefpunkt erreichte. Mittlerweile ist der Innenverteidiger, dessen Kontrakt bis 2022 läuft, wieder voll hergestellt und war zuletzt ins Mannschaftstraining integriert. Um ihm Spielpraxis zu ermöglichen, die er beim VfB sicher nicht erhalten würde, wurde der U-21-Nationalspieler ebenfalls kostenfrei bis Sommer an den Drittligisten Türkgücü München verliehen.
Dass mit Erik Thommy, der nach seinem Ellbogenbruch aus der Vorbereitung wieder voll einsatzbereit ist, noch ein dritter VfB-Profi geht, steht im Raum, ist aber aktuell eher unwahrscheinlich. Das Interesse von Schalke 04 und Fortuna Düsseldorf, die den Flügelspieler ausleihen wollten, stieß bisher auf wenig Gegenliebe. "Wir haben wirtschaftlich keine Notwendigkeit, jemand abzugeben", so Mislintat. "Außer es ist angesichts eines Angebots angebracht." Womit Offerten gemeint wären, die sowohl für den Spieler wie auch den Klub in die Bereiche vorstoßen würden, die der Sportdirektor mit verrückt meinte.
