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Ausgebuhter Henderson wirbt für WM 2034 in Saudi-Arabien

"Jeder hat seine Meinung"

Ausgebuhter Henderson wirbt für WM 2034 in Saudi-Arabien

Eckt in England an: Jordan Henderson.

Eckt in England an: Jordan Henderson. IMAGO/Propaganda Photo

Die Aufregung, die Jordan Henderson mit seinem Sommerwechsel zu Al-Ettifaq in Saudi-Arabien ausgelöst hat, ist noch nicht verflogen. Als der 33-jährige Mittelfeldspieler am vergangenen Freitag im Testspiel der englischen Nationalmannschaft gegen Australien (1:0) auflief, musste er sich in Wembley immer wieder Buhrufe anhören.

Trainer Gareth Southgate hatte bereits unmittelbar nach dem Spiel sein Unverständnis darüber kundgetan, nun äußerte sich auch Henderson selbst. Zunächst behauptete er, "nicht wirklich" zu wissen, warum er ausgebuht wurde. Erst nach einem Reporter-Hinweis sagte er: "Wenn mich die Leute ausbuhen wollen, weil ich in einem anderen Land spiele, ist das in Ordnung. Jeder hat seine Meinung über das Spielen in Saudi-Arabien."

Henderson hatte sich in den vergangenen Jahren als öffentlicher Unterstützer der LGBTQ-Community hervorgetan und musste sich nach seinem Wechsel in ein Land, in dem Homosexualität unter Strafe steht, reichlich Kritik gefallen lassen. Er selbst hatte Verständnis für die Wut gezeigt und sich davon überzeugt gezeigt, dass sein Wechsel etwas "Positives" sei. "Ob uns die Leute glauben oder nicht, ist ihnen überlassen", befand Henderson nun. "Aber wenn ich für England spiele, ändert sich nichts. Ich gebe absolut alles." Deswegen seien die Buhrufe "natürlich enttäuschend".

"Ich glaube, es wird ein besonderes Turnier werden"

Zuletzt hatte Henderson in einem Video sogar öffentlich für die Austragung der WM 2034 in Saudi-Arabien geworben und war damit zusätzlich angeeckt. "Das sind aufregende Zeiten für sie als Land, und ich glaube, es wird ein besonderes Turnier werden, wenn sie es kriegen", erklärte er am Sonntag. "Ich bin seit zwei Monaten dort und es gab keine Probleme mit Fans oder ähnlichem. Wenn wir uns Katar ansehen, war es ein gutes Turnier. Ich glaube, dass die Fans das Turnier genossen haben und ich denke, dass es in Saudi-Arabien nicht anders sein wird." Die WM-Vergabe nach Katar hatte Henderson noch als "schockierend" bezeichnet.

Obwohl Henderson in der Saudi Professional League nicht annähernd gefordert wird wie zuvor beim FC Liverpool, dürfte er seinen Platz bei der EM 2024 ziemlich sicher haben. Um seine Physis macht er sich ohnehin keine Sorgen. "Ich fühle mich so fit wie eh und je."

jpe