Bundesliga

Ausbau des Geißbockheims: Schwarzer Peter liegt jetzt bei der Stadt

Urteil des OVG Münster zum Kölner Bebauungsplan

Ausbau des Geißbockheims: Schwarzer Peter liegt jetzt bei der Stadt

Gibt Kölns Trainer Steffen Baumgart bald in einem runderneuertem Trainingsplatz am Geißbockheim Anweisungen?

Gibt Kölns Trainer Steffen Baumgart bald in einem runderneuertem Trainingsplatz am Geißbockheim Anweisungen? IMAGO/Beautiful Sports

Die Bürgerinitiative "Grüngürtel für alle" und der Landesverband NRW des Naturschutzbunds NABU hatten gegen den städtischen Bebauungsplan für die Ausbaupläne des 1. FC Köln am Geißbockheim geklagt, der vom 7. Senat des Oberverwaltungsgerichts Münster (OVG) nun auch für unwirksam erklärt wurde. Doch trotzdem beinhaltet die Urteilsbegründung für den 1. FC Köln durchaus positive Ansatzpunkte, um das Projekt aus rechtlicher Sicht dennoch realisieren zu können.

Formfehler könne in einem "ergänzenden Planungsverfahren geheilt werden"

Schließlich basiert das Urteil, gegen das keine Revision eingelegt werden kann, mehr oder weniger auf einem Formfehler, der laut OVG behoben werden kann. Dieser könne in einem "ergänzenden Planungsverfahren geheilt werden". Weitere Mängel seien "nicht ersichtlich", auch keine Umweltschutz-Bedenken.

Kurzum: Korrigiert die Stadt ihren Fehler, auf den die Stadt Köln laut OVG bereits im Aufstellungsverfahren durch das zuständige Bauministerium NRW hingewiesen worden sei, stünde dem Kölner Bebauungsplan nichts mehr im Wege. Konkret sorgten geplante, aber eben falsch ausgewiesenen Kleinspielfelder, die für die öffentliche Nutzung vorgesehen sind, für das Urteil. Eine Problematik, für die die Stadt zuständig ist.

Ob der FC nun auch wirklich versuchen wird, den Ausbau am Geißbockheim zu forcieren, um dort Profis und Nachwuchs unter erstligatauglichen Bedingungen an einem Standort beherbergen zu können, ist aber dennoch noch eine ganz andere Frage. Schließlich sind Pläne für ein Projekt im nahe gelegenen Stadtteil Köln-Marsdorf, in dem das Nachwuchsleistungszentrum und die entsprechenden Trainingsplätze entstehen könnten, parallel mit der Stadt entwickelt worden.

Stadt ist in der Bringschuld

Doch die Position des FC in den weiteren Gesprächen dürfte sich durch das auf den ersten Blick negative Urteil des OVG, das schnell als Niederlage für den Klub interpretiert wurde, eher verbessert als verschlechtert haben. Den Schwarzen Peter für einen nicht realisierten Ausbau am Geißbockheim hielte jetzt nämlich die Stadt in den Händen.

Nicht umsonst hatte FC-Geschäftsführer Philipp Türoff nach der Entscheidung des OVG erklärt: "Die vorgetragene Urteilsbegründung bestätigt grundsätzlich, dass wir den professionellen Fußball in Köln sowohl rechtlich als auch umweltverträglich innerhalb der Stadtgrenzen weiterentwickeln können. Wir werden den bereits eingeschlagenen Weg konstruktiver Gespräche mit Politik und Verwaltung der Stadt Köln sowie allen anderen Beteiligten weiter fortführen, um möglichst schnell konkrete Lösungen zu erzielen." So könnte sich die Kölner Niederlage vor Gericht als Sieg oder zumindest als Vorteil für den FC erweisen.

Stephan von Nocks

So viel Spielzeit sammeln die Eigengewächse der Bundesligisten - Union Schlusslicht