Als Weinzierl den bulligen Flügelmann im Winter 2012/13 von Drittligist Kickers Offenbach loseiste, fragten sich viele, ob Hahn wirklich der Spieler sei, der Wesentliches zum Nichtabstieg der damals massiv bedrohten Augsburger beitragen könnte. Und wie er das konnte. Der robuste Angreifer lebt seit jeher die Basics des Profifußballs: extreme Mentalität und Tempo schlagen Feinmotorik und launisches Talentedasein.
Auch in der aktuellen Situation baut Weinzierl auf die Qualitäten Hahns, von dem er sich einen Weckruf an die Kollegen erhofft, den dieser auch direkt nach der Partie in Stuttgart losgeworden ist. "Wir sind bei den Gegentoren wieder in alte Muster verfallen. Das war zu leicht", beklagt der 30-Jährige offen, ohne sich und seine offensiven Mitstreiter zu verschonen. "Wir hatten gute Chancen, haben sie aber nicht genutzt. Wir haben viel zu wenig daraus gemacht. Dann verliert man so ein Spiel."
Gleichzeitig will Hahn Mut machen. "Wir haben Moral gezeigt, sind nach dem Rückstand zurückgekommen, haben eine gute Leistung gezeigt, gutes Pressing, viele Chancen. Daran müssen wir anknüpfen." Nervenflattern sei vor der diesmal wirklich wegweisenden Partie gegen Bremen nicht gefragt. Eine Niederlage wäre fatal und der FCA dann nur noch ganz schwer zu retten.
Wir haben sehr gut gepresst, hatten Balleroberungen, haben versucht schnell nach vorne zu spielen und die Konter zu nutzen.
André Hahn
"Das hatten wir in den vergangenen Jahren auch. Wir sind es gewohnt", so Hahn, der auf die positiven Erfahrungen mit Weinzierl an der Seitenlinie verweist. Der Trainer habe der Mannschaft in der Kürze seiner Amtszeit "einen ganz klaren Plan, wie wir spielen wollen", mitgegeben. "Wir haben sehr gut gepresst, hatten Balleroberungen, haben versucht schnell nach vorne zu spielen und die Konter zu nutzen."
Verbesserter FCA
Zwar wenig erfolgreich, aber dennoch verbessert im Vergleich zu der Zeit davor, als wenig bis nichts nach vorne ging. Weinzierl wolle "offensiv spielen, mutig spielen, gerne Konter fahren und die Bälle vors Tor haben. Dort werden wir gefährlich. Da war in der Vergangenheit zu wenig: zu wenige Flanken, zu wenige Aktionen vor dem Tor". Man habe beim 1:2 in Stuttgart gesehen, "dass wir es anders können. Jetzt müssen wir nur noch das Tor treffen".