Bundesliga

Bochums Aufstiegsheld Zoller vor dem Abflug in die 2. Liga

Kein Platz mehr in Bochum für den giftigen Stürmer

Aufstiegsheld Zoller vor dem Abflug in die 2. Liga

Simon Zoller steht vor dem Abschied aus Bochum.

Simon Zoller steht vor dem Abschied aus Bochum. IMAGO/RHR-Foto

Es gibt gar nicht so viele Spieler, die in den beiden höchsten deutschen Ligen auf deutlich mehr als 100 Einsätze kommen. Simon Zoller hat dieses Kunststück geschafft, er absolvierte sowohl in der Bundesliga wie auch in der 2. Liga eine dreistellige Anzahl von Spielen. Demnächst kommen gewiss noch zahlreiche Partien im Unterhaus dazu.

Verkündet ist der Transfer noch nicht, doch der Wechsel des giftigen Stürmers von Bochum zu Fortuna Düsseldorf nimmt Fahrt auf. Offenbar haben noch nicht alle Gremien der Fortuna den Wechsel abgesegnet, aber es ist zu erwarten, dass Simon Zoller den Rot-Weißen künftig helfen wird, eine wichtige Rolle in der 2. Liga zu spielen.

Wie Aufstieg geht, das kennt Zoller nur zu gut. Er gehörte zu den wichtigsten Akteuren bei Bochums Rückkehr auf die große Fußball-Bühne im Jahr 2021, als er gemeinsam mit seinem kongenialen Partner Robert Zulj in der Bochumer Offensive für mächtig Betrieb sorgte; beide erzielten schließlich 15 Treffer im Aufstiegsjahr.

Ein wichtiges Mitglied des Kaders

Anschließend blieb Zoller zunächst ein wichtiger Faktor im Team, musste dann allerdings lange wegen eines Kreuzbandrisses pausieren und spielte unter Thomas Letsch nur noch eine untergeordnete Rolle. Zwar war und ist er nach wie vor wichtig für die Kabine, einer der Wortführer, dank seiner Qualitäten, seiner Vita und seinem Ehrgeiz stets ein wichtiges Mitglied des Kaders.

Immer seltener aber setzte Letsch auf den Offensivmann, der in der Regel auch als giftiger Anläufer punktet, um den gegnerischen Spielaufbau im Pressing zu stören. Das wird er in Bochum künftig nicht mehr tun, damit ist zu rechnen, sondern quasi einen Schritt zurück gehen, in die 2. Liga - freilich zu einem Klub mit Ambitionen, wie zuvor der VfL Bochum auch nach langer Zeit die Rückkehr ins Oberhaus zu schaffen.

Zoller müsste kaum noch pendeln

Eine Leihgebühr wird nach Informationen aus Düsseldorf in diesem Fall nicht gezahlt. Immerhin aber bekommt der VfL so einen Top-Verdiener zumindest teilweise von seiner Gehaltsliste. Praktisch für den in Köln wohnenden Zoller: Seine Freundin wohnt in Düsseldorf, nun muss er also nicht mehr ins rund 90 Kilometer von Köln entfernte Bochum pendeln.

Zoller also wechselt den Arbeitgeber, in anderer Richtung ist allerdings kaum noch Bewegung im Bochumer Kader zu erwarten. Zunächst hatte der VfL ja geplant, einen Offensivmann zu holen, zum Beispiel Sven Michel von Union Berlin, der nach aussichtsreichen Gesprächen kurz vor einem Wechsel nach Bochum stand, sich dann aber doch, offensichtlich wegen finanzieller Lockungen, für einen Transfer zum FC Augsburg entschied, dem nächsten Gegner des VfL am Samstag.

Aktuell aber glaubt sich der VfL in der Offensive gut genug aufgestellt, auch ohne Michel und ohne Zoller. Zuletzt versuchte es Letsch häufig mit zwei Spitzen, dann spielte meist Takuma Asano neben Stoßstürmer Philipp Hofmann ganz vorne.

Kwarteng im Aufwind

Für diese Position kämen aber auch Lukas Daschner, Christopher Antwi-Adjei und auch Sommer-Zugang Moritz-Broni Kwarteng infrage. Der vielseitige Offensivmann, vom 1. FC Magdeburg gekommen, steht am Samstag zwar noch nicht im Kader, ist aber weiter im Aufwind. "Wir haben noch etwas Zeit, um ihn weiter aufzubauen", so Letsch. " Er zeigt im Training aber auch schon, warum wir ihn geholt haben."

Oliver Bitter

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