2. Bundesliga

Auch Bochum patzt: Der große Gewinner ist Kiel

2. Bundesliga, 31. Spieltag

Auch Bochum patzt: Der große Gewinner ist Kiel

Serdar Dursun jubelt, Bochums Armel Bella Kotchap kann's nicht glauben.

Serdar Dursun jubelt, Bochums Armel Bella Kotchap kann's nicht glauben. imago images

Am Montag ging zunächst das Nachholspiel zwischen Karlsruhe und Aue über die Bühne - es endete torlos. Auch der letzten Partie des 31. Spieltags zwischen Darmstadt und Primus Bochum fehlte es an Höhepunkten. Berko verfehlte das VfL-Tor in der 11. Minute nur knapp, aktiver waren aber die Ruhrstädter. Bloß Chancen gab's am Böllenfalltor keine mehr zu sehen bis zur Pause. Kurz nach Wiederanpfiff hatte Dursun dann die Führung auf dem Fuß, scheiterte jedoch an VfL-Keeper Drewes. Auf der anderen Seite war Rückkehrer Schuhen in der 74. Minute geschlagen: Tesche erzielte sein viertes Tor im dritten Spiel per Volleyschuss, doch die Freude währe nicht lange - Clemens glich in der 79. Minute aus, Dursun sorgte nur zwei Minuten später für die endgültige Wende. Damit nicht genug: Kurz danach verletzte sich der eingewechselte Blum, in der 86. Minute entschied Dursun mit seinem zweiten Tor das Spiel - 3:1. Auch Bochum patzt also im Aufstiegsrennen, Darmstadt feierte unterdessen den Klassenerhalt.

Nächster Dämpfer für den HSV - Kittel rettet noch einen Punkt

Der Hamburger SV hat auch im vierten Spiel in Folge keinen Sieg geschafft und einen weiteren Dämpfer im Aufstiegsrennen erhalten. Nach der blamablen Vorstellung am Donnerstag in Sandhausen wirkte Thiounes Team auch bei Jahn Regensburg anfangs verunsichert, die Oberpfälzer waren das wachere Team. Auch wenn Heyers Treffer wegen einer durch die TV-Bilder kaum aufzulösenden Abseitsposition nicht zählte (43.), war Regensburgs Pausenführung durch Albers (45.) nicht unverdient. Im zweiten Durchgang steigerte sich der HSV deutlich und kam schließlich durch einen Abstauber von Kittel zum Ausgleich (83.). Danach drückten die Hamburger noch auf den späten Sieg, den Jahn-Schlussmann Meyer mit einer starken Parade gegen Comebacker Leistner aber verhinderte (90.). Der HSV liegt damit nur zwei Punkte vor Holstein Kiel, das noch drei Spiele weniger auf dem Konto hat.

Fürth kann nicht davonziehen - St. Pauli siegt wieder

Schützenhilfe erhielt der HSV ausgerechnet von Stadtrivale St. Pauli, das die SpVgg Greuther Fürth verdient besiegte und ein Davonziehen der zweitplatzierten Franken verhinderte. Nach schöner Hereingabe von Zalazar brachte Verteidiger Zander die Schultz-Elf in Führung (10.), die im Anschluss allerdings ordentlich wackelte: Ernst traf die Latte (21.), Hrgota scheiterte aus kurzer Distanz an Stojanovic (40.). Doch auch im zweiten Durchgang gelang St. Pauli ein Frühstart, Burgstaller vollendete nach erneut starker Vorarbeit von Zalazar (50.). Fürth-Keeper Burchert verhinderte in der Folge einen noch höheren Rückstand, der Anschlusstreffer durch Seguin (90.+3) kam zu spät. St. Pauli zementierte den Status als stärkstes Rückrundenteam eindrucksvoll.

Nächstes Ausrufezeichen: Sandhausen verlässt Relegationsplatz

Der SV Sandhausen hat das nächste Ausrufezeichen im Abstiegskampf gesetzt und nach dem 2:1 über den HSV am Donnerstag nun auch Hannover 96 geschlagen. Freistoßtore und Torwartfehler prägten die erste Hälfte. Die SVS-Führung durch Biadas Freistoß wurde von einem Fehlgriff von 96-Schlussmann Esser begünstigt (26.), beim Ausgleich durch Muslija - ebenfalls per Freistoß - sah SVS-Keeper Kapino nicht ganz glücklich aus (42.). Im zweiten Durchgang drehte Hannover das Spiel zunächst durch den erst kurz zuvor eingewechselten Sulejmani (63.), nur wenige Minuten später glich Behrens vom Elfmeterpunkt aber wieder aus (68.). Der erst am Montag aus der Quarantäne entlassene SVS vollbrachte im Anschluss den nächsten Kraftakt und siegte durch zwei Treffer in der Schlussphase von Keita-Ruel (81.) und Behrens (90.+1) noch mit 4:2. Die Kurpfälzer zogen damit trotz zwei Spielen weniger vorbei an Eintracht Braunschweig auf Tabellenplatz 15.

Kiel gelingt Re-Start nach Maß

Drei Wochen lang war Kiel coronabedingt zum Zuschauen verdammt gewesen. In Osnabrück legten die Norddeutschen beim Re-Start einen Traumstart hin. Serra traf schon in der 7. Minute zur Führung, ehe Osnabrücks Ajdini das Leder per Absatzkick ins eigene Tor beförderte (23.). In der 27. Minute forderte der VfL Elfmeter, weil Lorenz das Leder im Zweikampf an die Hand gesprungen war, Referee Cortus entschied sich aber nach Studium der Videobilder gegen einen Strafstoß. Kurz vor der Pause leistete sich Osnabrück einen schlimmen Patzer im Spielaufbau, Bartels nahm das Geschenk an - 3:0. VfL-Coach Markus Feldhoff tauschte zur Pause gleich viermal, immerhin traf Kerk zum 1:3 (53.). In der 76. Minute hatte Heider sogar die Chance auf einen weiteren Osnabrücker Treffer, scheiterte aber an Keeper Dähne. Kiel brachte den Sieg letztlich locker ins Ziel und ist in Sachen Aufstieg weiter dick im Geschäft, während für Osnabrück die 3. Liga immer näher rückt.

Doppelschlag setzt die Fortuna matt

Düsseldorf durfte sich noch Aufstiegschancen ausrechnen, Voraussetzung war ein Sieg in Paderborn. Der SCP war einem Treffer zunächst näher, Antwi-Adjei traf den Außenpfosten (13.), kurz vor der Pause scheiterte auch Kownacki per Kopf am Aluminium. In der 53. Minute wähnte sich Düsseldorf am Ziel, doch Petersons Treffer wurde wegen einer vorangegangenen Abseitsposition Kownackis kassiert. Fortunas Treffer in der 64. Minute zählte aber, Joker Hennings stach zu. Doch lange währte die Freude nicht: In der 71. Minute traf Pröger per direktem Freistoß, Srbeny drehte die Partie nur zwei Minuten später endgültig. Ein Doppelschlag, von dem sich die Rheinländer nicht mehr recht erholten, obwohl sich in der Schlussphase Chancen ergaben - auch wegen Kiels Sieg ein bitterer Tag für die Rösler-Elf in Sachen Aufstiegsambitionen.

Geis überrascht Müller: FCN siegt verdient gegen Heidenheim

Seit Anfang März hatte der FCN nicht mehr verloren, auch gegen Heidenheim ging es im sonnigen Nürnberg blendend los. Geis schoss bei einem Freistoß aus spitzem Winkel direkt auf das Tor, Keeper Müller ließ den eher durchschnittlichen Versuch passieren (2.). Die Partie blieb unterhaltsam, auch weil Heidenheim nicht zurücksteckte. In der 19. Minute trat Handwerker im Strafraum Kühlwetter in die Hacken, Kleindienst verwandelte den fälligen Elfmeter. Doch der Club antwortete schnell, Nürnberger drosch das Leder zur erneuten Führung in die Maschen. In der 54. Minute stellte dann Krauß sogar auf 3:1, Dovedan scheiterte per Freistoß in der 85. Minute an der Latte. Der verdiente Sieg der Franken geriet dennoch nicht mehr in Gefahr, kurz vor der Pause holte sich vielmehr Heidenheims zur Pause eingewechselter Schimmer die Gelb-Rote Karte ab. Während der FCH sich kaum noch Aufstiegshoffnungen machen kann, ist der FCN im Keller endgültig aus dem Gröbsten raus.

Karlsruher SC

Remis auf der Baustelle: KSC und FWK trennen sich 2:2. imago images

Gersbeck-Patzer kostet KSC spät den Sieg

Es bleibt dabei: Würzburg kann gegen Karlsruhe nicht gewinnen. Auch im sechsten Anlauf gegen den KSC (0/3/3) gab es beim 2:2 nicht den im Abstiegskampf dringend benötigten Dreier. Dabei hatte das Schlusslicht am Freitagabend auf die Führung der Heimelf durch Choi (26.) die passende Antwort durch Pieringer (36.). Der KSC, nach Quarantäne ohne richtige Vorbereitung in das Spiel gegangen, schlug aber mit dem Pausenpfiff durch ein Abstaubertor von Kother erneut zu. In letzter Sekunde vertändelte KSC-Torwart Gersbeck den Ball und ermöglichte den Gästen durch Dietz noch ein Tor und damit einen unverhofften Punkt.

Braunschweig steckt fest - Aue ist durch

Auf dem ersten Nicht-Abstiegsplatz steht Braunschweig, das gegen Aue beim 0:2 einen weiteren Dämpfer hinnehmen musste. Nazarov sorgte kurz nach der Pause für die Erzgebirge-Führung. Der Treffer von Krüger wurde zurückgenommen (Abseits), der von Zulechner zählte. Aue hat die 40-Punkte-Marke geknackt und ist dem Ligaverbleib ganz nahe, der BTSV muss bei nur zwei Zählern Vorsprung auf den Relegationsplatz bei drei Spielen mehr als Sandhausen gehörig zittern.

kon