Bergamo musste am Wochenende eine 1:2-Niederlage bei Sassuolo hinnehmen und befindet sich in der Liga aktuell nur auf dem achten Platz. Nach dem 1:1 im Hinspiel nahm Atalanta-Coach Gian Piero Gasperini drei Wechsel in der Offensive vor: Boga, Malinovskyi und Zapata begannen statt Pasalic, Pessina und Muriel (alle drei Bank).
Leipzigs Trainer Domenico Tedesco tauschte nach dem 3:0 gegen Hoffenheim, dem zwölften Pflichtspiel in Folge ohne Niederlage (acht Siege, vier Remis), viermal: Angelino, Henrichs, Olmo und Silva starteten für Halstenberg, Mukiele, Forsberg und Szoboszlai (alle Bank).
Atalanta beginnt gut - und dann kommt Nkunku
Europa-League-Viertelfinale, Rückspiele
Bergamo begann sehr schwungvoll und setzte Leipzig gleich früh unter Druck. Zwei Abschlüsse von Zappacosta (6.) und Malinovskyi (17.) waren der Lohn, beide Male war Keeper Gulacsi auf dem Posten. RB schaute sich das Ganze erst einmal an - und war dann nach einem Konter eiskalt zur Stelle: Laimer sprintete über rechts davon und legte mustergültig quer auf Nkunku, der nur noch vollenden musste (18.).
Der Treffer hatte Wirkung hinterlassen, denn fortan hatten die Italiener große Mühe und konnten sich offensiv bis zur Pause nicht mehr durchsetzen. Im Gegenzug machte es Leipzig auch sehr clever, stand defensiv sicher und hatte die Partie so gut im Griff. Mit der Führung im Rücken lauerte RB nun auf Konter, die aber nicht zwingend genug zu Ende gespielt wurden. Einen Abschluss gab es für die Gäste vor der Pause noch, Laimer verzog klar (41.). Somit ging eine effektive Tedesco-Elf nach verbesserter Leistung nach dem Hinspiel mit dem 1:0-Vorsprung in die Kabinen.
Nach VAR-Einsatz: Keiner Elfmeter für Atalanta
Nach der Pause ging es direkt mit einer kniffligen Szene los, denn Atalanta forderte Handelfmeter, nachdem Laimer den Ball nach Freistoß von de Roon mit dem Arm berührt hatte. Schiedsrichter Lahoz ging anschließend selbst raus und sah sich die Bilder an. Er kam zu dem Entschluss: kein Elfmeter (52.). Der Leipziger drehte sich weg und hatte den Arm sehr nah am Körper, auf jeden Fall eine knifflige Szene. Nach erneut gutem Start Bergamos in den zweiten Durchgang war RB wieder nach einem Konter zur Stelle, Laimer konnte den Patzer von Musso nicht nutzen und setzte den Ball knapp rechts vorbei (55.).
Nkunku eiskalt vom Punkt
Es war nun eine zerfahrene Partie, die immer wieder unterbrochen war und in der es einige Karten gab. Gefährlich wurde es wieder in Minute 63, als Hateboer im Fallen drüberschoss. Einige Zeigerumdrehungen später schnupperte RB am 2:0, Musso lenkte den Schuss von Nkunku ans Außennetz (68.). Die Gastgeber liefen zwar an, allerdings fehlte Atalanta in der Offensive der klare Plan, weswegen gut verteidigende Gäste vor keine Probleme gestellt wurden. Und vorne hat RB ja Nkunku in absoluter Sahneform. Der Franzose holte gegen Musso einen Elfmeter raus und verwandelte ihn dann selbst zum 2:0 - das Tor fürs Halbfinale (87.). Denn durch diesen Treffer war das Duell entschieden, das änderten auch sieben Minuten Nachspielzeit nicht.
Leipzig steht damit im Halbfinale und wahrt neben dem DFB-Pokal die zweite Titelchance der aktuellen Saison. In der Bundesliga geht es für Leipzig am Sonntag (19.30 Uhr) in Leverkusen weiter. Atalanta ist erst am Montagabend (21 Uhr) gegen Hellas Verona gefordert.