Bundesliga

Gittelmann nach Becherwurf: "Tat macht mich fassungslos"

Schädelprellung und ein Schleudertrauma diagnostiziert

Assistent Gittelmann nach Becherwurf: "Die Tat macht mich fassungslos"

Christian Gittelmann (Mitte) musste behandelt werden, nachdem er von einem Becher getroffen worden ist.

Christian Gittelmann (Mitte) musste behandelt werden, nachdem er von einem Becher getroffen worden ist. picture alliance/dpa

Noch in der Nacht nach dem abgebrochenen Bundesliga-Spiel zwischen Bochum und Mönchengladbach hat sich Gittelmann im Krankenhaus untersuchen lassen. Dabei wurden "eine Schädelprellung und ein Schleudertrauma diagnostiziert", wie er im Interview auf der Verbandswebsite des DFB erklärt. "Ansonsten fällt mir zu der Tat nicht viel ein, sie macht mich fassungslos." Nun werde er sich ein paar Tage Ruhe gönnen, aber schon bald wieder auf den Rasen zurückkehren.

"Es fliegen immer wieder Gegenstände Richtung Spielfeld. Nun hat es leider jemanden, in diesem Fall mich, getroffen", beschreibt Gittelmann die Situation in der 69. Minute. Ihm sei bewusst, dass es sich um einen Einzelfall gehandelt habe, dennoch "gibt es zu viele 'Einzelfälle'", kritisiert der 39-Jährige. Er fordert: "Eine flächendeckende Null-Toleranz-Politik mit einem klar definierten und für alle im Vorfeld bekannten und harten Strafmaß sollte ausgearbeitet werden." Nur so sei der Gewalt gegen Unparteiische auch auf den Amateurplätze beizukommen. 

Entschuldigung von Bochums Geschäftsführer Schindzielorz angenommen

Für Gittelmann besonders bitter: Vor dem Spiel war dem verstorbenen DFB-Ehrenpräsidenten Egidius Braun gedacht worden, "der im Übrigen selbst Schiedsrichter war" und "dessen Werte ich in der DFB-Stiftung Egidius Braun als Projektleiter an junge Menschen vermitteln darf", betont er. "Wir haben den Krieg in der Ukraine mit seinen Auswirkungen für uns alle. Gerade in Zeiten, in denen Zusammenhalt und Rücksicht in unserer Gesellschaft endlich einen führenden Platz haben sollten, braucht niemand solche Bilder."

Inzwischen hat der DFB-Kontrollausschuss Ermittlungen aufgenommen, der VfL Bochum muss Konsequenzen befürchten. Der Klub hatte sich allerdings schon in Person von Sport-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz bei Gittelmann entschuldigt: "Ich habe die Entschuldigung angenommen, denn kein Verein möchte solche Vorfälle dulden und ich habe keine Vorbehalte, künftig auch bei Spielen in Bochum auf dem Platz zu stehen."

pau

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