Bundesliga

Schalke: Gerald Asamoah als Teil der "internen Lösung"?

Schalke: Ex-Profi absolviert Manager-Fortbildung

Asamoah als Teil der "internen Lösung"?

Gerald Asamoah bei der "Gala der Herzen" seiner Stiftung für herzkranke Kinder.

Gerald Asamoah bei der "Gala der Herzen" seiner Stiftung für herzkranke Kinder. kicker/Andreas Endermann

Wolfsburgs Sportdirektor Marcel Schäfer wird zum 1. Februar Geschäftsführer Sport beim VfL, Christian Gentner zum Jahreswechsel Leiter der Lizenzspielermannschaft beim VfB Stuttgart. Beide eint, dass sie 2020 am ersten Lehrgang "Management im Profifußball" teilgenommen haben. Inzwischen läuft bereits das dritte gemeinsame Zertifikatsprogramm von DFB und DFL, einer der Absolventen ist Gerald Asamoah.

Als sich der Ex-Nationalspieler für das auf 18 Monate angelegte Angebot angemeldet hat, war noch nicht abzusehen, dass bei Schalke 04 bald Bedarf auf dem Sportdirektoren-Posten entstehen würde. Der Lehrgang war im Oktober gerade erst gestartet, da mussten die Königsblauen überraschend den sofortigen Rücktritt ihres Kader-Baumeisters Rouven Schröder bekannt geben. Sportvorstand Peter Knäbel betonte dieser Tage nun, dass er "eine interne Lösung keinesfalls ausschließen" wolle.

Asamoah ein Sportdirektor-Kandidat?

Ob er dabei nicht nur an Chefscout André Hechelmann und René Grotus (Referent Sport), die er beide explizit hervorhob, dachte, sondern auch an Asamoah, verriet Knäbel nicht. Dass sich Asamoah ausgerechnet jetzt das Rüstzeug aneignet, könnte dem Leiter der Lizenzspielerabteilung bei seinem Herzensverein, für den er zwischen 1999 und 2010 in 380 Spielen 64 Tore erzielte und 33 Vorlagen gab, aber nun ganz neue Möglichkeiten eröffnen.

In dem Lehrgang lässt sich der 44-Jährige in den Kompetenzbereichen Bundesliga-Know-how, sportliches Know-how und Management-Know-how ausbilden. Auf dem Plan stehen Themenfelder wie Sportrecht, Lizenzierung, Kaderplanung, Finanzmanagement und Leadership.

Spendenrekord bei "Gala der Herzen"

Am Samstag stand für den Vizeweltmeister von 2002 aber erst einmal etwas ganz anderes im Vordergrund. Für seine Gerald-Asamoah-Stiftung für herzkranke Kinder lud er zur "Gala der Herzen" nach Düsseldorf ein. Es war bereits die fünfte Großveranstaltung dieser Art unter Asamoahs Namen, sie ging zu Ende mit einem neuen Spendenrekord: 200.000 Euro kamen an dem Abend zusammen und damit exakt 50.000 mehr als bei der letzten Gala kurz vor der Pandemie im Januar 2020.

Die Stiftung unterstützt ausgewählte Projekte, um herzkranken Kindern zu helfen. Dank der finanziellen Hilfe konnten bereits zahlreiche Operationen durchgeführt werden, die das Leben von Kindern retteten.

Asamoah hat einen ganz persönlichen ernsten Bezug zum Thema Herzkrankheiten. Im Alter von 20 Jahren bricht er im September 1998 als Spieler von Hannover 96 nach einer Partie zusammen, Untersuchungen ergeben eine schwerwiegende chronische Verdickung der Herzscheidewand. Dieser angeborene Herzfehler hätte Asamoah fast seine Karriere gekostet, doch unter Abwägung aller Risiken hält der in Ghana geborene Angreifer damals an seinem Weg fest.

Nur ein Jahr später wechselt er zu Schalke 04 und gewinnt zweimal den DFB-Pokal (2001 und 2002). Viermal wird er mit den Königsblauen Vizemeister (2001, 2005, 2007 und 2010) - und in absehbarer Zeit ihr neuer Manager?

Mehr zur Sportdirektor-Suche bei Schalke 04 lesen Sie in der Montagausgabe des kicker (ab Sonntagabend auch als eMagazine).

Toni Lieto

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