Lehrling gegen seinen Meister, der Spitzenreiter gegen den ärgsten Verfolger: Fast parallel zur Champions League am Mittwochabend kam es in der Premier League zum Topspiel zwischen Arsenal und Manchester City, zwischen Trainer Mikel Arteta und Erfolgscoach Pep Guardiola. Die Wichtigkeit der Partie war beiden Teams zunächst anzumerken.
Das zuletzt etwas strauchelnde Arsenal (drei Pflichtspiele ohne Sieg), das in der Liga erstmals in diesem Jahr mit einer veränderten Startelf begann - Jorginho ersetzte bei seinem Startelf-Debüt Thomas, der wegen einer Muskelzerrung ausgefallen war, und Tomiyasu startete im Vergleich zum 1:1 gegen Brentford für White - übernahm zwar die Spielkontrolle, kam gegen abwartende Citizens aber nicht gefährlich ins letzte Drittel.
De Bruyne nimmt Tomiyasus Geschenk an
Erst nach etwas mehr als 20 Minuten nahm das Spiel Fahrt auf. Nachdem Nketiah per Kopf die Führung verpasst hatte (24.), nutzte De Bruyne praktisch im Gegenzug Tomiyasus zu kurzen Rückpass mit einem feinen Heber über Ramsdale hinweg zum 1:0 (24.). Die Führung für ManCity, bei dem Team Trainer Guardiola nach dem 3:1-Heimsieg gegen Aston Villa Laporte durch Aké ersetzt hatte, kam durchaus überraschend, weil die Skyblues gegen das Pressing der Gastgeber bis dato keine Lösungen gefunden hatten.
Geschockt zeigten sich die Hausherren aber nicht - im Gegenteil. Sie lösten ihre Handbremse und agierten in der Offensive deutlich zielstrebiger. Tomiyasu (28.) und Saka (29.) verpassten erst noch die schnelle Antwort. Kurz vor der Pause belohnten sich die Nordlondoner dann aber: Saka traf vom Punkt (42.), nachdem Ederson Nketiah abgeräumt hatte. Da Rodris von Aké abgefälschter Kopfball in der Nachspielzeit nur an den Querbalken prallte (45.+5.), blieb es bis zur Pause beim 1:1.
Jorginho klärt auf der Linie
Im zweiten Durchgang erlebten die Zuschauer im Emirates Stadium ein Déjà-vu. Mit Ausnahme von einem zu Recht vom VAR einkassierten Strafstoß für den amtierenden Meister (59.) passierte wie schon in Durchgang eins in den ersten 20 Minuten kaum etwas. Dann sorgte wieder Nketiah, als er eine Hereingabe von Tomiyasu verpasste, für den ersten Aufreger (66.),
Auf der Gegenseite hatte Arsenal anschließend Glück, dass Jorginho bei Akanjis Schuss richtig stand und auf der Torlinie für den bereits geschlagenen Ramsdale klärte (68.). Kurze Zeit später musste der Keeper den Ball aber aus dem Netz holen ...
Grealish schließt einen Gegenzug erfolgreich ab
Zwar verpasste Haaland nach einem Aussetzer von Zinchenko noch die Führung (69.). Nur drei Minuten später machte es Grealish aber besser und vollendete einen schnellen Gegenzug, dessen Ausgangspunkt Gabriels Fehlpass im Aufbauspiel gewesen war (72.). Die Szenen verdeutlichten den Unterschied der beiden Teams in diesem Topspiel: Arsenal lud ein effizientes ManCity zum Torschießen ein.

Setzte den Schlusspunkt: Erling Haaland. IMAGO/PA Images
Den Schlusspunkt setzte ebenfalls der Gast aus Manchester: Nach einem schönen Spielzeug über Rodri, Gündogan und De Bruyne sorgte Haaland mit einem präzisen Abschluss für die Entscheidung (82.). Es blieb beim 3:1, auch weil Nketiah kurz vor Schluss nur links vorbeiköpfte (89.).
Negativserie der Gunners hält an
Durch den Sieg sprangen die Gäste aus Manchester vorerst auf den 1. Platz. Allerdings haben die punktgleichen Gunners, die in der Liga zum elften Mal in Serie ManCity unterlagen, noch ein Spiel in der Hinterhand.
Für Arsenal geht es am Samstag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) mit dem Auswärtsspiel bei Aston Villa weiter. ManCity ist zweieinhalb Stunden später bei Aufsteiger Nottingham Forest zu Gast.