DFB-Pokal

DFB lässt Fans fürs Pokalfinale tief in die Tasche greifen

Fan-Aktivistin Helen Breit greift DFB an

"Armutszeugnis": Keine Ermäßigungen und hohe Ticketpreise beim Pokalfinale

Teures Vergnügen beim Finale: das Olympiastadion in Berlin.

Teures Vergnügen beim Finale: das Olympiastadion in Berlin. IMAGO/Jan Huebner

Wer beim Pokalfinale zwischen Freiburg und Leipzig mit dabei sein will, muss das Portemonnaie ordentlich öffnen. Abgesehen von wenigen Plätzen mit Sichtbehinderung für 45 Euro kostet ein Ticket der Kategorie 4, und damit der billigsten, 60 Euro. Weiter geht es mit Kategorie 3 (90 Euro), Kategorie 2 (110 Euro) und Kategorie 1 (150 Euro), genauso wie beim letzten Pokalfinale mit Zuschauern (2019 zwischen dem FC Bayern und RB Leipzig).

Damit kostet eine Eintrittskarte mehr als für das Finale der Europa League. Kategorie 4 kostete hier 40 Euro, Kategorie 3 65 Euro, Kategorie 2 100 Euro und Kategorie 1 wie beim Pokalfinale 150 Euro.

Helen Breit ist nicht nur von den Preisen enttäuscht, sondern auch von einem anderen Vorgehen beim Verband. Während beim Finale so gut wie alle sportlich Beteiligten mit einem monetären Bonus rechnen könnten, "sollen die Fans tief in die Tasche greifen. Besonders die, die nachweislich weniger als alle anderen haben", schreibt die Fan-Aktivistin im kicker.

Ermäßigungen? Beim Finale macht der DFB eine Ausnahme

Kinderkarten und gängige Ermäßigungen (Schülerinnen und Schüler, Studierende, Azubis, Rentnerinnen und Rentner) seien beim DFB grundsätzlich vorgesehen, "jedoch explizit hiervon ausgenommen ist: das DFB-Pokal-Finale. Das heißt, dass also jeder Mensch ab Geburt und unabhängig von der Einkommenssituation den vollen Preis bezahlen muss - Gleichbehandlung mal ganz anders interpretiert", so Breit weiter.

Sie nennt das "ein Armutszeugnis" für einen Verband, der sich stets mit dem hohen Ehrenamt und der gesellschaftlichen Bedeutung des Fußballs für alle Menschen rühme. "Die neue DFB-Spitze hat jetzt die Möglichkeit, einen Richtungswechsel einzuleiten, die einmalige Chance, das marktwirtschaftliche Argument der Exklusivität eines Finalspiels und einen damit einhergehenden strukturellen Ausschluss gegen Inklusion und einen sozialverträglichen Fußball einzutauschen. Erneut liegt es beim DFB zu zeigen, was ihm von beidem wirklich wichtiger ist."

Der DFB ließ eine Bitte des kicker um Stellungnahme unbeantwortet.

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