Was zum Teil daran liegt, dass im Kader mehrere Spieler sind, die Veh für seine Mission als untauglich erachtet, die aber viel Gehalt beanspruchen und einstmals hohe Ablöse kosteten. Allen voran Caio (25) und Martin Fenin (24), die vor dreieinhalb Jahren für Transferentschädigungen von knapp acht Millionen gekommen waren und schon bei Vehs Vorgängern die Erwartung nicht erfüllten. Internen Berechnungen zufolge kosteten die Transfers des Kalenderjahres 2008, zu denen auch Ümit Korkmaz (25) und Habib Bellaid (25) zählten, inklusive Gehalt über 20 Millionen Euro. Ohne dass sich davon einer bis heute gerechnet hätte. Die Spielerkäufe trugen damit im Wesentlichen dazu bei, dass der Klub und Veh nun in der Kostenfalle sitzen.
Bei Korkmaz und bei Bellaid ist aber noch nicht aller Tage Abend. Auf Ersteren hält Veh schon länger große Stücke und neuerdings auch auf Bellaid, der nach einer Verletzungspause erst seit kurzer Zeit wieder richtig im Training mittun kann. "Er hat eine gewisse Klasse", sagt der Trainer über den Innenverteidiger, der vergangene Saison an CS Sedan in Frankreich ausgeliehen war.
Veh will Bell nicht gehen lassen
Darüber hinaus glaubt der Coach bei Stefan Bell, der seit Mittwoch 20 Jahre alt ist, eine steigende Tendenz zu erkennen, weshalb Veh dagegen ist, ihn zu 1860 München zurückkehren zu lassen. "Wenn ich keinen bekomme, gebe ich keinen ab", betont der Trainer, der seinen Kader nur bedingt favoritentauglich einstuft. "Wir müssten drei bis vier Mann adäquat ersetzen können, aber das können wir nicht", meint er.
Als Schwachstelle hat Veh zudem den Angriff ausgemacht, wo dem Trainer ein großer Stürmer fehlt. "Rob Friend wäre für uns ein guter Spieler", untermauert er das Eintracht-Interesse an dem 1,95 Meter großen Angreifer, der bei Hertha BSC auf der Verkaufsliste steht. Die Frankfurter werden ihn sich wohl aber nur leisten wollen, wenn sie Spieler abgeben können. Hierbei setzt Veh nun auf die Dynamik kurz vor Transferschluss am 31. August.
Michael Ebert