Ganze sieben Bundesligaspiele bestritt Aogo 2016/17, viermal wurde er dabei in der Schlussphase eingewechselt. Auch, weil Weinzierl sich für viele überraschend auf eine Position für Aogo festlegte. Als Linksverteidiger sah ihn Schalkes Ex-Trainer nicht mehr, ausschließlich im defensiven Mittelfeld sollte er eingesetzt werden. Aogo kam letztlich nur beim 0:1 in Darmstadt über die volle Spielzeit zum Einsatz. Als Linksverteidiger.
Ein sonderbares Jahr also für den 12-maligen Nationalspieler, aber nicht unbedingt ein schlechtes, wie er sagt. "Als Spieler leidet man darunter", sagt Aogo zwar, aber: "Das gehört dazu. Ich habe versucht, immer gut zu trainieren, meine Laune positiv zu halten, mich einzubringen, meine Rolle anzunehmen. Ich habe viel gelernt unter Weinzierl." In erster Linie das bis dato ungewohnte Reservistendasein. "Ich hatte sportlich noch nie so ein Jahr, habe daraus aber auch Schlüsse ziehen können, die mir heute helfen. Die mich charakterlich weitergebracht haben."
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Und: Aogo räumt eigene Fehler ein, präsentiert sich selbstreflektiert. Er hätte das Gespräch suchen, vielleicht auch "offensiver meinen Status hinterfragen sollen. Und ich habe gelernt, wie es sich anfühlt, auf der anderen Seite zu stehen. Ich kenne nun auch die Schattenseite des Fußballs."
Inzwischen steht er wieder auf der Sonnenseite. Beim VfB debütierte er am 1. Spieltag (0:2 bei Hertha BSC) als Einwechselspieler, beim 1:0 gegen Mainz stand er in der Startelf und lieferte die Vorlage zu Holger Badstubers Siegtreffer. Aogo ist aktuell gesetzt. Reservisten könne er jetzt aber besser verstehen. Man müsse ihnen helfen, dass sie sich nicht ausgeschlossen fühlen. "Es geht nur, wenn alle sich dazugehörig fühlen. Sonst leidet der Erfolg. Das hat man auf Schalke gesehen."
Warum sich Aogo "riesig aufs Wiedersehen" mit Schalke freut, welche Rolle seine kleine Tochter beim Wechsel spielte und wieso er als gebürtiger Badener kein Problem hat, für die Schwaben zu kicken, lesen Sie in der aktuellen Donnerstagsausgabe des kicker.