Bundesliga

Andersson? Polter? So plant Union die Transferperioden

Geschäftsführer Ruhnert fährt zweigleisig

Andersson? Polter? So plant Union die Transferperioden

Union Berlins Geschäftsführer Oliver Ruhnert bastelt am Kader der Eisernen.

Union Berlins Geschäftsführer Oliver Ruhnert bastelt am Kader der Eisernen. imago images

Aus Unions Trainingslager in Orihuela berichtet Andreas Hunzinger

Zuvor machte Ruhnert in einer Medienrunde am Donnerstagmittag im Teamhotel indes deutlich, dass für ihn die Aktualität absolute Priorität genießt. "Mich interessiert der Kader bis zum 30. Juni", sagt der 48-Jährige, "was danach passiert, ist für mich im Moment nicht das zentrale Thema."

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Fischer Urs

1. FC Union Berlin - Vereinsdaten
1. FC Union Berlin

Gründungsdatum

20.01.1966

Vereinsfarben

Rot-Weiß

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Ruhnert: "Wenn wir etwas Sinnvolles sehen, werden wir das tun"

Und was das aktuelle Aufgebot von Trainer Urs Fischer angeht, betont der Geschäftsführer Profifußball, dass Union für die am 18. Januar mit dem Auswärtsspiel bei RB Leipzig (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) eher keinen neuen Spieler verpflichten wird. Zwar sagt Ruhnert: "Wenn wir etwas Sinnvolles sehen, was eine Ergänzung betrifft, werden wir das tun." Aber, so stellt er auch klar, die Köpenicker werden ihren Kader nicht "nur wegen des Holen wegens breiter machen". Zudem werde man - auch aus Gründen einer homogenen Gehaltstruktur - keine gewagten Transaktionen machen. Allerdings lautet das oberste Ziel Klassenerhalt in der 1. Liga, und wenn sich die Möglichkeit ergebe, "einen Topspieler zu holen, dann werden wir uns nicht beschränken",so Ruhnert.

Bei Hübner ist eine Rückkehr in relativ kurzer Zeit absehbar

Zunächst aber planen die Eisernen mit dem bestehenden Aufgebot, in dem der Geschäftsführer Profifußball zwei Rekonvaleszenten auf einem guten Weg sieht. So habe ihm "sehr gefallen, dass Keven Schlotterbeck im Training sehr positiv mitgemacht hat". Und auch wie sich Langzeitpatient Grischa Prömel am Donnerstag "mit der Mannschaft bewegt" habe, stimme ihn zuversichtlich. Und bei Florian Hübner, der wegen eines grippalen Infektes in Orihuela bislang überhaupt nicht mit der Mannschaft trainieren konnte, sei eine Rückkehr in relativ kurzer Zeit absehbar, so Ruhnert.

Ruhnert überdenkt seine ursprüngliche Absicht

Das noch nicht genau absehbare Comeback dieses Trios sowie der Verletzungen von Suleiman Abdullahi (Knieprobleme, nach wie vor nicht im Training) sowie von Joshua Mees (linker Oberschenkel) und dem noch lange fehlenden Akaki Gogia (Kreuzbandriss) haben Ruhnert dazu bewogen, die ursprüngliche Ansicht, den Kader auf eine Größe von 26, 27 Akteuren zu verkleinern, nochmal zu überdenken. Angesichts der aktuellen Lage "weiß ich gar nicht, ob der Kader noch so viel zu viel zu groß ist", sagt der Geschäftsführer Profifußball. Deswegen wird der Verein auch nicht proaktiv darauf hinwirken, Jakob Busk abzugeben. "Wenn ein Angebot für Jakob kommt, beschäftigen wir uns damit", sagt er über den Torwart Nummer 3, aber wenn nicht, wird der dänische Keeper bleiben, denn: "Was soll ich machen, wenn sich einer unserer Torhüter verletzt?", so Ruhnert. Grundsätzlich stellt der Geschäftsführer Profifußball allerdings klar, dass keiner der Union-Akteure unverkäuflich sei.

Ruhnert: "Auslaufende Verträge haben auch Vorteile"

Abseits der Aktualität muss sich die Sportliche Leitung der Eisernen natürlich auch schon mit der Zukunft beschäftigen. Offiziell laufen die Verträge von 15 Spielern zum Saisonende aus, was Ruhnert aber keine Kopfschmerzen bereitet. "Auslaufende Verträge haben auch Vorteile", sagt er, "sie bieten die Möglichkeit, am Kader zu arbeiten."

Was wird aus Andersson und Polter?

Mit den Spielern, die Union gerne halten würde, befinde man sich in Gesprächen, so Ruhnert, und bei anderen ist die Situation offen. Das gilt auch für Torjäger Sebastian Andersson, der mit der Premier League liebäugelt und bei anhaltender Treffsicherheit sicher Begehrlichkeiten weckt. Und das gilt auch für Sebastian Polter, der sich derzeit hinter Andersson anstellen muss und am Mittwoch recht unverblümt von der Möglichkeit eines Abschieds sprach.

Klar ist für den Geschäftsführer Profifußball, dass Union trotz der guten Ausgangsposition im Rennen um den Klassenerhalt zweigleisig planen wird. "Wir müssen schauen, dass wir auch ab 1. Juli 2020 eine gute Mannschaft haben", sagt Ruhnert, "und diese gute Mannschaft muss für beide Ligen gelten. Alles andere wäre unseriös." Und deshalb betont er, wird es "keinen Spieler bei uns geben, der keinen Vertrag für die 1. und die 2. Liga unterschreibt".

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